TRAFFIC News to-o
Die Bilder und Texte waren Teil einer Anzeigenserie in der Traffic News to-go, entwickelt gemeinsam von Dr. Nicolas Bissantz mit seinem Studienfreund und Mitherausgeber Murat Suner.
Die Traffic erschien seit Dezember 2009 und erhielt im März 2010 von der Lead Academy eine Auszeichnung in der Kategorie „Newcomer des Jahres“. Das monatlich erscheinende Blatt wurde kostenlos in Großstädten von Zeitungsjungen und -mädchen in traditionellen Knickerbockers und Schiebermütze verteilt und lag an ausgewählten Orten aus, damals in Berlin, Hamburg, Zürich und Amsterdam. Die letzte Ausgabe erschien im Jahr 2015.
So haben wir damals unsere Haltung zu Untiefen in der Datenvisualisierung beschrieben – sie gilt auch heute noch:
Her mit der Informationsflut
Gute Daten sind selten. Wir speichern viel und nutzen wenig. Bei manchem ist das gut so. Bei manchem nicht. In vielen Unternehmen und Institutionen jedenfalls tröpfeln die Datenhähne meist nur.
Weg mit Ampeln
Entscheider müssen wieder verstehen, was sie entscheiden. Unternehmen kann man nicht wie Autos steuern. Auf einfache Signale verkürzte Informationen sind gefährlich. Und es gibt Alternativen.
Erbsen zählen macht sexy
Die meisten Zahlen bekommen wir ohne Kontext. Den Dax von gestern: 6.585. Das letzte Spiel der Hertha: 1:2 gegen Nürnberg. Wir wollen Zahlen im Zusammenhang. Zum Beispiel mithilfe von Sparklines. So: Dax 6.585. Und so: Hertha 1:2.
Einen Fisch kann man nicht in ein iPad wickeln
Wir lieben Internet, iPhone, iPad. Trotzdem bleibt die Auflösung von Papier einzigartig. Das müssen wir nutzen. Wie, zeigen wir demnächst in der Traffic News to-go. Damit wir weiter gute Zeitungen behalten.
Gelb vor Neid
Millionen von Chinesen beneiden uns um unsere Informationsfreiheit. Was machen wir damit? Dekorieren, manipulieren, strangulieren. Wir zerren und verzerren, bis wir die Daten haben, die unserem Zweck dienen. Und das auch dort, wo wir angeblich nur informieren. Ein einfaches Gegenmittel wäre: Unter alles kommt der Name der Person, die es gemacht hat.
Bilder sind Vorbilder
Zeitungen haben hohe Auflagen. Was immer sie mit Daten tun, prägt den Umgang an Schulen, Universitäten, Unternehmen. Sind die Diagramme in den Zeitungen schlecht, sind sie es auch anderswo. Wer Bilder malt, hat Verantwortung.
Sicher unsicher
Zahlen sind schön – aber nur Abbild und Ausschnitt unserer Welt. Die ist bunt, kompliziert, verrückt, unvorhersehbar, ungewiss, gefährlich, aufregend. Wir müssen die Grenzen der Zahlen kennen, damit wir weiter sehen, als sie reichen. Und das zugeben und dokumentieren.
Nur die Regeln brechen, die man kennt
Mit Daten richtig umzugehen, ist schwierig. Logik, Intuition, Mathematik, Skepsis helfen dabei. Und Regeln. Die man manchmal brechen, aber davor erst einmal kennen muss. Unser Bürohund hat sie aufgeschrieben.
PowerPoint lässt Raumfähren
abstürzen
Am 1. Februar 2003 stürzte die Raumfähre Columbia ab. Die Untersuchungskommission stellte fest: PowerPoint trifft eine Mitschuld. Oder vielmehr eine Informationskultur, die ausformulierte Berichte durch Folienstapel mit Stummelsätzen ersetzt hatte. Sogar bei der NASA. Am Ende der Entscheidungskette konnte die Folien niemand mehr verstehen. Man entschied falsch. Es kam zur Katastrophe.
Und die Ampelfunktion fährt
Banken an die Wand
Als 2007 die Landesbank Sachsen unterging, berief sich einer der Verwaltungsräte der Bank auf sein Berichtswesen. Im Risikobericht war so eine kleine Ampel drin, die war immer auf grün. „Na, dann scheint es so zu gehen“, folgerte man. Die Folgen sind bekannt. Aber noch nicht bezahlt.
Wer berichtet, trägt Veranwortung
Wer Informationen gestaltet und an andere weitergibt, trägt die Verantwortung auch für Verkürzung, Auslassung, Vergröberung. Entscheider sind es gewohnt, viele und komplexe Fakten zu würdigen. Eine Informationskultur, die glaubt, harte Arbeit durch computergenerierte Signale ersetzen zu können, ist auf dem Holzweg.
Es gibt kein Gaspedal für Umsätze
Management kann sehr langweilig sein. Das darf es auch. Gefährlich wird es, wenn man versucht, es spannend zu machen. Manager halten ihren Job schon aus. Welche Mittel ihnen helfen, seriös ihre Arbeit zu tun, kann man hier nachlesen.
Pfeile sind keine Pluszeichen
Ein Diagramm codiert. Es übersetzt Zahlen in grafische Elemente. Ein Diagramm richtig zu verstehen, bedeutet, es richtig zu decodieren. Damit das gelingt, muss die passende grafische Form gewählt werden.
Oft geht das schief. Warum zum Beispiel sehen wir so viele Pfeile für die Tagesveränderungen von Euro, Dollar und Dax? Ein Pfeil steht für Trends. Eine Veränderung von heute auf morgen ist kein Trend.
Schneid Linien ruhig die Füße ab
Am häufigsten begegnen uns Zeitreihen. Es gibt Regeln, wie man sie richtig zeichnet. Zum Beispiel, wann man die Nullachse abschneiden darf und wann nicht. Viele Softwareprogramme berücksichtigen diese Regeln nicht. Wer Diagramme richtig lesen und selbst zeichnen will, muss diese Regeln kennen. Sonst täuscht er sich und andere.
Zeige nicht, wo England liegt
Ein paar Zahlen auf einer Landkarte mit Ländern, in denen jeder von uns schon war, sind Dekoration. Wir wissen, wo England liegt, und die meisten Zahlen gehören dorthin, wo sie herkommen: in eine Tabelle. Aber wo liegt Neukaledonien? Wo geht die Tour de France lang? Wo kommen die Nutzer eines Angebots her? Diagramme können helfen, die Welt zu erklären. Wenn Form und Inhalt zueinander passen.
Verbieten verboten
Wer den richtigen Umgang mit Daten beherrscht, dem erschließt sich die Welt der Erkenntnis. Und wer die Regeln der Gestaltung kennt, kann sich davon auch wieder lösen, neue Wege beschreiten und mitwirken an der Weiterentwicklung der visuellen Mittel. Unser Bürohund Bella hat die wichtigsten Regeln aufgeschrieben. In einem Buch, das so schön und überraschend ist wie das Thema, dem es sich widmet: www.bella-buch.de
Rundumsicht ist Umsicht
Der Blick nach hinten ist schlecht beleumundet. Dabei lernen wir vor allem aus Erfahrung, guter wie schlechter. Unbedingt nach vorne schauen will gerade der, dem wir nicht so genau auf die Finger sehen sollen. Verliebt sein in die Zukunft, macht auch verdächtig. Wer Zukunft gestalten will, tut gut daran, die Vergangenheit gut zu kennen.
Prognosen haben kurze Beine
Vorhersagen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen, so sagte es der Physik-Nobelpreisträger Niels Bohr. Und meinte damit auch: Je mehr man von Prognose versteht, desto weniger hält man für vorhersehbar. Für uns als Konsumenten von Information heißt das: Je selbstbewusster uns die Zukunft verkauft wird, desto skeptischer sollten wir sein.
Nur unnormal ist normal
Durchschnitt ist genau das, was nie stattfindet. Durchschnitt entsteht aus größer und kleiner, aus viel und wenig, aus wärmer und kälter. Ein Trend ist nur dann ein Trend, wenn’s vorher keiner war. Und wenn er auch mal wieder endet. Vielen Vorhersagen mangelt es an Daten oder Methode oder gesundem Menschenverstand. Und manchen an alledem.
Wer weiter sieht, ist näher dran
Verantwortung tragen heißt, sich heute zu fragen, was morgen sein kann, und sich heute zu rüsten, um morgen gerüstet zu sein. Dafür gilt es, in Szenarios und Bandbreiten zu denken statt in scheinexakten Werten. Software für Entscheider, die Prognosen mit gesunder Skepsis begegnen, gibt es hier: www.deltamaster.de
Gute Berichte sind langweilig
Ein guter Bericht langweilt seine Leser. Und das gleich zweimal. Einmal, weil ein guter Bericht nicht versucht, Bilanzen wie Tachos aussehen zu lassen. Und ein zweites Mal, weil ein Bericht dann besonders gut ist, wenn er unsere Nerven schont: weil nichts passiert, aus dem Ruder gelaufen oder unvorhergesehen eingetreten ist.
Durchblick vor Aufsicht
Manager und Vorstände werden zu Aufsichtsräten, wenn sie nur noch noch wenig vom operativen Geschehen wissen. Sie werden zu Zuschauern, wenn sie nur noch ihren Stäben vertrauen. Viele Informations-und Signalkonzepte sollen es den Entscheidern einfach machen. Aber: Wer nicht mehr selbst hinsieht, kann auch nicht selbst entscheiden.
Lieber zu viel Zahlen als zu wenig
Zahlen sind nicht die Welt und die Welt besteht nicht aus Zahlen. Es wäre Unfug, zu zählen, was sich nicht gut zählen lässt. Es wäre Leichtsinn, nicht zu zählen, was sich gut zählen lässt. Gut informiert ist, wer die Fakten sieht, weiß, wie andere sie bewerten, und sich selbst ein Urteil bildet. Viele Zahlen helfen dabei.
Zahlen zeigen zahlt sich aus
Zahlen bestätigen oder widerlegen, was man schon ahnte oder eben nur zu wissen glaubte. Was immer man dabei lernt, man will es mitteilen. Das kann man besser und schlechter, vor allem aber richtig und falsch tun. Software, mit der man es besser und richtig macht: www.deltamaster.de
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