ABC der Management-Information – K
K
Kanalkonkurrenzgesetz
Beschreibt das Phänomen, dass die Elemente eines Diagramms nur bei sehr enger Nachbarschaft widerspruchsfrei und leicht verarbeitet werden. Diagramme werden vom vergleichsweise langsamen Arbeitsgedächtnis decodiert. Das wiederum hat drei Untergedächtnisse für die visuelle, verbale und symbolische Verarbeitung, die sich kaum in die Quere kommen. Ergänzen sich Text, Ziffern und Form eines Diagramms, so wird es sogar besonders schnell und gut verstanden, weil sich die Kanäle gegenseitig bekräftigen. Zu Widersprüchen zwischen den Kanälen kommt es z. B. bei ungünstiger Platzierung der Elemente, weil das Auge einen neuen Ort mit neuer Bedeutung assoziiert. Sind also Beschriftung, Zahl und grafisches Element verstreut angeordnet, muss das Arbeitsgedächtnis mühsam die Widersprüche auflösen. Erstaunlich dabei ist, dass schon geringe Entfernungen die Zusammengehörigkeit auflösen. Darauf haben wir in den Vorlagen von DeltaMaster besonders geachtet.
Kennzahlregel
Unser Kopf bewegt sich lieber vertikal als horizontal. Wenn uns Fremde begegnen, führen wir unwillkürlich einen schnellen Scan entlang der Gesichtsmitte aus, um das Gegenüber zu erfassen. Aus vielerlei Gründen stellt man Schwieriges zum Vergleich besser untereinander als nebeneinander. Das gilt natürlich auch für alles, was sich addiert oder subtrahiert. Deswegen ist auch der Kellnerblock ein steiles Hochformat. Im Business Intelligence organisieren wir Tabellen daher am besten so, dass Kennzahlschemata auf die Zeilenachse und damit untereinander kommen. Wenn man den Eindruck hat, das geht nicht, weil dann auf die Spalten sehr viele Elemente kommen und die Tabelle überbreit wird, sollte man es mit Small Multiples versuchen.
Klanganimation
Codierung von Daten durch Tonfolgen. Was man gleichzeitig sieht und hört, versteht man besser. Außerdem ist der Hörkanal sozusagen immer auf Empfang: Man kann die Augen schließen, aber nicht die Ohren. Pädagogen und Werber wissen das schon lange. Wir finden, in der Management-Information wird das noch zu wenig genutzt, und werben für die Möglichkeiten, die DeltaMaster hier bereits seit langem bietet. Zum Beispiel lassen sich Sparklines klanganimieren. Sehr hörenswert.
Kumulations-Regel
Für das Performance Management ist die kumulierte Abweichung eine denkbar einfache und nützliche Abkürzung anstelle des Grübelns über das Auf und Ab von Monatswerten. Sie zeigt kompakt, wohin das Gesamtergebnis eines Jahres tendiert. Stellt man relative Monatsabweichung und relative kumulierte Abweichung nebeneinander, weiß man blitzschnell, ob der aktuelle Monat vom bisher Üblichen des Jahresverlaufs abweicht oder ob er den bisherigen Trend fortsetzt. Im Business Intelligence geht es um einfach und schnell. Wir haben weitaus mehr Daten als Zeit und sollten Abkürzungen daher immer nutzen.
Künstliche Intelligenz (KI)
Reichlich strapazierter Begriff, oft gleichgesetzt mit einem kleinen Ausschnitt der Möglichkeiten, dem Maschinellen Lernen mit Neuronalen Netzen. In der Management-Information geht es uns vor allem um die Automation menschlichen Verhaltens. Das meinen wir so doppeldeutig, wie man es lesen kann: Erstens, Algorithmen sollen intelligentes Verhalten nachahmen. Zweitens, Algorithmen sollen intelligentes Verhalten hervorbringen. Dafür sehen wir sechs Aufgabenfelder: Modellierung, Auswertung, Visualisierung, Wahrnehmung, Beobachtung und Bedienung. Mehr dazu in diesem Video mit Dr. Nicolas Bissantz.