Vertrauen ist die Basis vieler Kunden- und Geschäftsbeziehungen. Formal reichen gegenseitige Wertschätzung und ein kräftiger Händedruck allerdings nicht aus. Dr. Bertram Küppers, CFO von Bissantz & Company, verantwortet unter anderem unser Vertragswesen. Durch seine Hände gehen alle Vertraulichkeitsvereinbarungen, die wir abschließen. Seine Erfahrungen damit hat er als Co-Autor eines Artikels im Fachmagazin Wirtschaftsinformatik & Management geteilt – und Vorschläge skizziert, wie es für alle Beteiligten einfacher wird.
Die Zeitschrift Wirtschaftsinformatik & Management aus dem Springer-Verlag beschäftigt sich mit Technologie-, Strategie- und Management-Themen und schlägt dabei die Brücke von Wissenschaft und Theorie zur Praxis. Im Januar 2022 veröffentlichte das Magazin einen Schwerpunktartikel zur Handhabung von Vertraulichkeitsvereinbarungen in Unternehmen.
Spätestens seit Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen (GeschGehG) 2019 sind so genannte NDAs (Non Disclosure Agreements) für deutsche Unternehmen obligatorisch. Was fehlt, ist ein allgemeingültiger Standard für diese Vertraulichkeitsvereinbarungen – zum Leidwesen für alle, die sich um deren Ausgestaltung, Verhandlung und Verwaltung in Unternehmen kümmern. Der Artikel stellt dazu folgende These auf:
„Vertraulichkeitsvereinbarungen verursachen einen hohen und immer individuellen Aufwand, noch bevor es an den Kern einer Zusammenarbeit geht. Effizienzsteigerungen sind daher dringend geboten.“
Bissantz & Company hat sich dieser Herausforderung gestellt – und nutzt dabei unter anderem die eigene Business-Intelligence-Lösung DeltaMaster:
„Bissantz & Company […] verwendet einen komplett digitalen Prozess, der ein Vier-Augen-Prinzip vor dem Vertragsabschluss sicherstellt und mit dem jeder Vertrag jederzeit schnell auffindbar ist. Zudem kann mit dem System leicht ermittelt werden, welche Verträge mit wem abgeschlossen wurden, zum Beispiel sortiert nach der Vertragsart oder nach anderen Kriterien. Das ist auch aus Compliance-Sicht wichtig, um sicherzustellen, dass mit allen Geschäftspartnern NDAs bestehen.“
Außerdem gelte es, das Erstellen und Abstimmen von NDAs zu vereinfachen, solange Vertraulichkeitsvereinbarungen keinem allgemeinen Standard folgen. „Legal Tech“ kann hier Abhilfe schaffen. Darunter versteht man Software und IT-Lösungen, die Unternehmen und Anwälte beim Formulieren und Prüfen von Verträgen unterstützen, beispielsweise indem deren Klauseln KI-basiert untersucht und abgeglichen werden.
Der Artikel ist zusammen mit Dr. Nico Brunotte, Christoph Engelmann und Hanna Lütkens entstanden, alle drei Rechtsanwälte und Legal Tech Fellows bei DLA Piper LLC UK.
Küppers, B., et al.: Vertraulichkeitsvereinbarungen in der Unternehmenspraxis – neue Entwicklungen durch Gesetzgebung und Legal Tech. In: Wirtschaftsinformatik & Management, Januar 2022.