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Differenzierte Erlös- und Deckungsbeitragsrechnung

In diesem Blogbeitrag wird eine differenzierte Erlös- und Deckungsbeitragsrechnung für detaillierte Betrachtungen zur Diskussion gestellt. Die differenzierte Gliederung der Erlöse und Kosten nach den erforderlichen Bezugsobjekten liefert wichtige Einsichten in ein Unternehmen, sodass steuerungsrelevante Informationen für Produkte und Kunden abgeleitet werden können.

Gliederungsschema bis zum Deckungsbeitrag 2

Das nachfolgend aufgeführte Gliederungsschema hat sich für die Formulierung von konzeptionellen Anforderungen und für die Abbildung von betriebswirtschaftlichen Inhalten bewährt:

  • Kundenangebote (Menge und Betrag)
  • Auftragseingänge (Menge und Betrag)
  • Auftragsbestand (Menge und Betrag)
  • Liefermenge sowie Fehlmenge
  • Absatzmenge sowie -volumen und -gewicht
  • Bruttoumsatz zu Listenpreisen
    – Rabatte + Zuschläge
    =          Fakturierter Umsatz
    –            Gutschriften/Belastungen
    =          Nettoumsatz
    –            Erlösschmälerungen (Skonti, Boni etc.)
    =          Nettoerlös
    –            Variable Produktkosten
    =          Deckungsbeitrag 1
    –            Fixe Produktkosten
    =          Deckungsbeitrag 2

Interpretation der Ergebniskennzahlen

Die Kundenangebote und Auftragseingänge sowie der Auftragsbestand fungieren als wichtige Frühwarnindikatoren.

Der Bruttoumsatz sollte zu Listenpreisen angesetzt werden, um eine Vermischung von Brutto- und fakturierten Umsätzen zu vermeiden. Die Zeilen Rabatte und Zuschläge umfassen alle Minderungen sowie Erhöhungen, die im Rahmen der Fakturierung direkt ausgewiesen werden.

Nachträglich gewährte Gutschriften und Belastungen reduzieren den fakturierten Umsatz und ergeben somit den erzielten Nettoumsatz.

Unter die Erlösschmälerungen fallen alle Kostenbelastungen, die nach der Rechnungsstellung sofort in Abzug gebracht bzw. die in bestimmten Perioden als Quartals- oder Jahresvergütungen nachschüssig fällig werden.

Nach Subtraktion der Erlösschmälerungen verbleibt der Nettoerlös.

Die variablen und fixen Produktkosten werden sowohl im Plan als auch im Ist zu Standardpreisen angesetzt, da Abweichungen in diesem Kostenbereich nicht vom Vertrieb zu verantworten sind.

Der Deckungsbeitrag 1 und 2 ist in der Kosten- und Leistungsrechnung die Differenz zwischen den Nettoerlösen und den Produktkosten. Es handelt sich also um den Betrag, der zur Deckung der weiteren Fixkosten zur Verfügung steht.

Neben den genannten Ergebnispositionen werden auch häufig Kennzahlen zur Effizienzmessung der Vertriebsprozesse eingesetzt.

Mehrdimensionale stufenweise Deckungsbeitragsrechnungen

Die weitergehenden Ergebnisse als stufenweise Deckungsbeiträge lassen sich nach dem Rechnungszweck unterteilen:

  • Vertriebserfolgsrechnung
  • Produkterfolgsrechnung
  • Kundenerfolgsrechnung

Die Voraussetzung für aussagefähige Ergebnisrechnungen ist die Segmentierung nach Absatzmärkten bzw. –kanälen.

Die Vertriebserfolgsrechnung gibt Auskunft über den Ergebnisbeitrag, den die einzelnen Vertriebsbereiche als Profitcenter zum Unternehmenserfolg leisten.

Die Produkterfolgsrechnung verfolgt den Wertefluss über die Rohstoffe und die einzelnen Arbeitsgänge bis zum Verkauf. In stufenweiser Verdichtung erscheint der Erfolg des Artikels, der Artikelgruppe, des Sortiments und der Marke.

Die Kundenerfolgsrechnung verfolgt den Wertefluss über die Abnehmer, welche für die meisten Unternehmen mittlerweile zum Engpassfaktor geworden sind. Der Vertrieb benötigt kundenbezogene Ergebnisinformationen, um fundierte Entscheidungen über Aufträge, Umsätze, Konditionen und Leistungen treffen zu können.

Die unternehmensspezifischen Vertriebs-, Produkt- und Kundenerfolgsrechnungen sind parallele Betrachtungen der Geschäftsvorgänge, die jeweils gesondert eingerichtet werden müssen.

Fazit

Der Deckungsbeitrag bezeichnet einen Überschuss einer Umsatzgröße über diejenigen Kosten, die dieser eindeutig und ohne Schlüsselung von Strukturkosten gegenübergestellt werden können. Die differenzierte Erlös- und Deckungsbeitragsrechnung ist somit das geeignete Instrument zur Planung und Steuerung eines Unternehmens zum Gewinnziel hin mit der Aufgabe, betriebswirtschaftliche Entscheidungen in ihrer Auswirkung auf den monetären Erfolg besser beurteilen zu können.

Nicolas Bissantz

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