Liebe Datenanalysten,
die ersten Fahrräder, wie wir sie heute kennen, kamen in den 1860er-Jahren auf. Damals muss das Radfahren beschwerlich gewesen sein: nicht nur, weil die Geräte sehr schwer waren, sondern auch, weil sie ein festes Übersetzungsverhältnis hatten, das sich nur durch Ausbauen des Hinterrades ändern ließ. Es dauerte Jahrzehnte, bis die Gangschaltung erfunden wurde; als Meilensteine gelten das Patent für die erste Nabenschaltung von Wanderer im Jahr 1902 und die Erfindung der Kettenschaltung von Campagnolo um 1930. Die Gangschaltung macht das Radeln effizient, erlaubt sie es doch, den Kraftaufwand an die gewünschte Geschwindigkeit, das Gelände und die eigene Konstitution anzupassen – und das laufend (oder eben radelnd; jedenfalls ohne anzuhalten und abzusteigen). In DeltaMaster vergleichen wir gerne das Stufenkonzept mit einer Gangschaltung: vom Reader bis zum Miner, das sind die Gänge, in denen Sie DeltaMaster an Ihre Analyseaufgaben anpassen. In diesen clicks! gehen wir speziell auf die Stufe Analyzer ein – für all diejenigen, die vom Pivotizer aus noch einen Zahn zulegen möchten, um ihre Daten ohne große Anstrengung effizient zu analysieren.
Herzliche Grüße
Ihr Team von Bissantz & Company
Für viele Informationsbedürfnisse im Controlling sind Pivottabellen das Mittel der Wahl: Sie sind pflegeleicht, datendicht und gut automatisierbar; interaktiv lassen sie den Anwender entscheiden, wie viele und welche Details er sehen möchte; und als Grafische Tabelle ausgeführt, veranschaulichen sie die Wertverhältnisse und -verläufe kompakt und übersichtlich. Und dennoch benötigen interessierte Anwender, die ihre Daten genauer unter die Lupe nehmen möchten, manchmal spezialisierte Verfahren. Von denen hält DeltaMaster in der Stufe Miner bekanntlich eine umfangreiche Bibliothek parat und sie lassen sich auch noch miteinander verbinden (Analysekettentechnik). Einige universelle und pragmatische Standardverfahren stehen bereits in der Stufe Analyzer zur Verfügung. Die Stärken und Besonderheiten dieser Stufe stellen wir im Folgenden vor.
Mächtiger als Pivotizer, einfacher als Miner
Im Stufenkonzept von DeltaMaster liegt der Analyzer zwischen den Stufen Pivotizer und Miner. Das spiegelt wider, wie sein Funktionsumfang und damit sein Einsatzgebiet abgesteckt ist: Er ist gemacht für Anwender, die jenseits von Pivottabellen interaktiv analysieren wollen, ohne sich auf die zahlreichen Parameter und Optionen einlassen zu müssen, die versierte Analysten, Berichtsredakteure und Anwendungsbetreuer für ihre Arbeit benötigen.
- Der Funktionsumfang der Stufe Analyzer ist größer als der der Stufe Pivotizer; diese ist als Modul vollständig im Analyzer enthalten. Auch im Analyzer lassen sich Pivottabellen erstellen und bearbeiten, mit sämtlichen analytischen Zusatzfunktionen, wie Rankings, Filter, Zellgrafiken, Sparklines und Ähnliches. Darüber hinaus bietet der Analyzer die Pivotnavigation sowie die Analyseverfahren Rangfolge, Kreuztabellen-, ABC-, Zeitreihen- und Portfolioanalyse. Mit diesen Funktionen richtet sich der Analyzer an fortgeschrittene Anwender, die aus einer Pivottabelle oder aus anderen Berichten heraus mit spezialisierten Analyseverfahren spontan weiterführende Untersuchungen anstellen möchten.
- Der Funktionsumfang der Stufe Analyzer ist kleiner als der der Stufe Miner. Die Pivotnavigation und alle im Analyzer angebotenen Analysemethoden stehen auch im Miner zur Verfügung, neben etlichen weiteren, die es nur im Miner gibt. Im Analyzer ist der Ablauf der Verfahren vollständig automatisiert. Damit richtet sich der Analyzer an Anwender, die auf einfachste Bedienung Wert legen und die auf die Verkettung von Methoden noch verzichten können. So sind auch etliche Einstellungen und Verfahrensparameter nur in der Stufe Miner zugänglich, um die Anwendung im Analyzer so einfach wie möglich zu halten.
Wie im gesamten Stufenkonzept von DeltaMaster gilt: Berichte, die in einer höheren Stufe erstellt wurden, lassen sich auch in den niedrigeren Stufen nutzen. Deshalb ist es im Analyzer natürlich möglich, Flexreports, Kombinationscockpits und auch solche Analysen abzurufen, die man im Analyzer selbst nicht anlegen könnte (sondern nur im Miner). Und ebenso natürlich greifen Reader-, Viewer- und Pivotizer-Anwender auf Berichte zu, die man im Analyzer-Modus angefertigt hat.
Analysen per Drag & Drop starten
Die Analyseverfahren sind im sogenannten Analysemenü aufgeführt, links im Fenster Analyse. Die Pivotnavigation startet man direkt in Pivottabellen, daher ist sie nicht als Verfahren aufgelistet. Um Platz zu sparen, lässt sich das Analysemenü ausblenden (Hauptmenü Ansicht). Der Platz am Bildschirm ist jedoch gut investiert, denn das Analysemenü dient nicht nur dazu, ein Verfahren aufzurufen, sondern es kann direkt mit einem Analysewert aus einer Pivottabelle oder einem Flexreport „gefüttert“ werden.
So erstellen Sie beispielsweise aus der abgebildeten Deckungsbeitragsrechnung im Nu eine Umsatzstatistik: Ziehen Sie einfach den Umsatzwert per Drag & Drop auf die Zeile Rangfolge im Analysemenü.
Sobald Sie den Wert „fallen lassen“, berechnet DeltaMaster die gewählte Analyse – wir erhalten auf der Stelle die gewünschte Umsatzstatistik.
Die Dreiecke in den Spaltenköpfen deuten an, dass die betreffenden Berichtsgegenstände änderbar sind. So könnten wir die Rangfolge auch für eine andere Ebene, über alle Ebenen hinweg, für eine andere Hierarchie oder eine andere Dimension berechnen, zum Beispiel für Produktgruppen.
Im Unterschied zum Modus Miner ist kein Neuberechnen der Analyse erforderlich – sobald Sie eine andere Ebene oder einen anderen Analysewert ausgewählt haben, beginnt DeltaMaster unmittelbar mit seiner Arbeit. Das trägt dazu bei, dass der Modus Analyzer so flink und angenehm zu bedienen ist.
Analysewerte auswählen
Anstatt einen Analysewert per Drag & Drop an das Analyseverfahren zu übergeben, können Sie explizit einen Analysewert auswählen. Dazu öffnet sich der bekannte Analysewert-Browser. Falls erforderlich, lässt sich hier ein neuer Analysewert anlegen, mit all den Finessen, die auch im Modus Miner zur Verfügung stehen. Anders als im Miner kann jedoch immer nur ein Analysewert ausgewählt werden. Für die Portfolioanalyse ist der Weg, Analysewerte explizit auszuwählen, unumgänglich: Dieses Verfahren benötigt zwei oder drei Kennzahlen, per Drag & Drop kann jedoch nur die erste übergeben werden.
In vielen Fällen kann man sich das Anlegen eines neuen Analysewerts ersparen – das übernimmt, falls nötig, DeltaMaster für uns, wenn wir einen Wert per Drag & Drop an ein Verfahren übergeben. Ein Beispiel: Die Abbildung zeigt die schon vorher betrachtete Deckungsbeitragsrechnung, dieses Mal im Vorperiodenvergleich. Uns interessiert, wem wir die erfreuliche Umsatzsteigerung zu verdanken haben. Um dies zu untersuchen, ziehen wir die absolute Vorperiodenveränderung (1.843.876) per Drag & Drop wiederum auf die Zeile Rangfolge.
Daraus erkennt DeltaMaster, dass ein Filterwert gefragt ist: Der Analysewert „Umsatz“ soll eingeschränkt werden auf das Element, das die Vorperiodenabweichung zurückliefert. Zunächst geht DeltaMaster durch die Liste der Analysewerte und prüft, ob ein derart definierter Analysewert schon existiert. Wenn ja, wird das gewählte Verfahren (hier: die Rangfolge) mit ebendiesem Analysewert aufgerufen. Existiert eine solche Kennzahl noch nicht, legt DeltaMaster sie für uns an und startet das Verfahren mit diesem neu erstellten Analysewert.
Im Ergebnis dieser Analyse haben wir obere und untere Elemente gemeinsam dargestellt, also die Kunden mit dem stärksten Umsatzwachstum und die mit dem stärksten Umsatzrückgang.
An diesem Beispiel erkennt man, wie hilfreich die spezialisierten Analyseverfahren im Analyzer sind: Eine Sortierung der Kunden hätten wir natürlich auch in der Pivottabelle erstellen können – eine Sortierung in zwei Richtungen, einmal aufsteigend, einmal absteigend, ist in Pivottabellen jedoch nicht möglich.
Die Übernahme von Analysewerten erlauben Pivottabellen und Flexreports, die als Bericht gespeichert sind, sowie Pivottabellen und Flexreports, die in einem als Bericht gespeicherten Kombinationscockpit eingebettet sind.
Einstellungsfrei und unverkettet
Der Modus Analyzer ist auf eine besonders einfache Bedienung ausgerichtet. Das äußert sich auch darin, dass alle Verfahren ohne den Dialog Einstellungen auskommen, mit dem sich im Modus Miner die Feinheiten des Verfahrens regeln lassen. Die Funktionen im Kontextmenü sowie im Menü Ich möchte sind hingegen die gleichen wie im Modus Miner. In der Zeitreihenanalyse beispielsweise aktivieren Sie darüber die logarithmische Skala für die Y-Achse, fügen eine Trendgerade hinzu, ändern die Schrittweite, blenden den Anfangs- und Endwert, das Minimum und das Maximum sowie die entsprechenden Differenzen ein (Eigenschaften im Kontextmenü oder im Menü Ich möchte) und Ähnliches.
In der ABC-Analyse lassen sich die Klassengrenzen ändern, indem Sie mit der Maus die Grenzlinien in der Grafik verschieben.
Ebenfalls dem Miner vorbehalten ist die Analysekettentechnik: Beispielsweise sind Miner-Anwender in der Lage, per Doppelklick ein Element aus dem Analyseergebnis in die Sicht zu übernehmen oder virtuelle Hierarchien zu erstellen. Im Modus Analyzer ist das nicht vorgesehen.
Pivotnavigation
Für die eingehende Analyse besonders wertvoll ist die Pivotnavigation (siehe DeltaMaster clicks! 10/2007). Im Unterschied zu den oben erwähnten Analyseverfahren wird die Pivotnavigation direkt in einer Pivottabelle gestartet. Mit diesem Ansatz, der nur in den Stufen Miner und Analyzer möglich ist, brechen Sie Kennzahlen schrittweise herunter und untersuchen, wie sich ein Wert – etwa ein festgestellter Umsatz oder eine Abweichung – auf die (größten) Elemente einer bestimmten Dimension oder Hierarchieebene verteilt bzw. sich aus ihnen erklärt.
Die Abbildung zeigt ein Beispiel, in dem wir die Vormonatsabweichung des Nettoumsatzes untersucht haben. Im ersten Schritt wird die Abweichung nach den Kundenregionen unterschieden. Für die betragsmäßig wichtigste Region, den Süden, ist der Abweichungsbetrag wiederum aufgeteilt, und zwar nach den Produkten. Die Sondermodelle, die im Süden den größten Anteil an der Abweichung hatten, sind noch einmal aufgegliedert, und zwar nach den Stoffgruppen. Mit jeder Spalte wird die Darstellung spezieller, sodass man sich in wenigen, leicht nachvollziehbaren Schritten an die Ursachen des interessierenden Sachverhalts heranarbeiten kann. Dadurch, dass die Tabelle nur partiell erweitert wird (in jedem Schritt nur für ein bestimmtes Element), kann eine ganze Reihe von Kriterien in der Analyse berücksichtigt werden, ohne dass sich die Tabelle durch das „Ausmultiplizieren“ von Dimensionen explosionsartig vergrößert, wie das beim Pivotisieren ansonsten der Fall wäre.
In welche Richtung die Analyse getrieben werden soll, welche Dimension also als nächstes einzubeziehen ist, das legen Sie entweder selbst fest oder Sie lassen sich von DeltaMaster führen und setzen damit auf die eingebaute automatische Navigation (eines der Data-Mining-Verfahren der Stufe Miner).
Analyzer für Miner-Anwender
Wegen der Leichtigkeit, mit der im Analyzer die Arbeit von der Hand geht, schalten auch „Power User“, die ansonsten auf der Stufe Miner arbeiten, dann und wann gerne zur Stufe Analyzer um. Bei der Pivotnavigation beispielsweise gibt es keine funktionalen Unterschiede zwischen Analyzer und Miner. Im Analyzer jedoch wird nicht zwischen Cockpit und Bericht unterschieden. Die Hauptarbeitsfläche ist in nur zwei Fenster geteilt (Sicht, Analyse) und nicht in drei, wie im Miner (Sicht, Cockpit, Analyse). Das spart Platz am Bildschirm und wirkt „aufgeräumter“. Und manche Anwender empfinden das Erzeugen von Berichten als angenehmer, wenn sie direkt mit den Berichten arbeiten, anstatt Cockpits und Berichte parallel zu verwalten. So mag es sich empfehlen, den vertrauten Miner-Modus kurzfristig einmal zu verlassen und bestimmte Aufgaben im Analyzer zu erledigen.