Im täglichen Geschäft der Datenanalyse schafft es die Rangfolge in der Kategorie der universellen Anwendbarkeit sicherlich auf das Siegertreppchen. Neidlos muss sie jedoch anerkennen, dass der große Bruder PowerSearch dann doch noch ein paar Leistungsreserven mehr in petto hat.
In unserer gewählten Beispielanwendung stellt ein Unternehmen an drei Orten ein Produkt her, dessen Transport zu vier Lägern externen Logistikunternehmen anvertraut wird. Diese verwenden wiederum nach einem zumindest mittelfristig fixierten Wochenzeitplan verschiedene Transportarten, um das Produkt ans Ziel zu bringen.
Wir wollen nun mittels des Analyseverfahrens PowerSearch die Anfälligkeit der Logistikplanung gegenüber externen Störungen untersuchen und möchten die Transportströme identifizieren, die hauptsächlich von einem Logistikunternehmen abgewickelt werden oder sich aus einer Transportart speisen oder größtenteils nur an einem Wochentag stattfinden.
Um die versprochenen Leistungsreserven nutzen zu können, wählen wir die Option “gemäß Analysekontext” und untersuchen zunächst einmal die transportierten Mengen. Das Ergebnis könnte folgendermaßen aussehen:
Diese Tabelle zeigt die Mengen und die Anteile der Elemente der betrachteten Dimensionen Start, Ziel, Transportart, Logistikunternehmen und Wochentag. Man kann sich hier vorstellen, dass die Rangfolgen der einzelnen Dimensionsebenen hergenommen und in einer gemeinsamen Tabelle sortiert werden. Ein großer Anteil des Gutes wird per LKW transportiert, das Ziel ist hauptsächlich Dresden und die Gesamtmenge ist relativ gleichmäßig auf die Logistikunternehmen und die Wochentage verteilt.
Spannender wird es, wenn der nächste Trumpf von PowerSearch ausgespielt wird: Es ist möglich, auch Kombinationen von Dimensionselementen zu betrachten. Bei Transportströmen benötigen wir Start und Ziel, und da wir natürlich auch an den anderen Dimensionen interessiert sind, wählen wir unter Einstellungen die Komplexität 3 und betrachten die auffälligsten Tripel mit den höchsten Anteilen (klicken Sie bitte auf die Grafik für eine vergrößerte Darstellung!):
Knapp 30 % der gesamten Transportmenge wird von Köln nach Dresden per LKW bewegt. Auf Platz 2 sehen wir jedoch bereits ein Tripel, bei welchem der Start des Transportwegs gar nicht auftaucht. PowerSearch kann ja nicht wissen, dass uns besonders Start/Ziel-Paare interessieren. Was tun?
Bereits seit der Version 5.5.6 gibt es in DeltaMaster die Möglichkeit, im Analysekontext diejenigen Dimensionen zu markieren, die im Objekttupel vorkommen müssen. Wir wählen hier Start und Ziel über den rechten Mausklick aus und können so garantieren, dass der Transportstrom wohldefiniert ist:
Die generierte Tabelle sieht dann folgendermaßen aus:
Wir nähern uns dem Analyseziel, aber die angezeigten Anteile beziehen sich immer noch auf die Gesamtmenge. Eine Idee wäre nun zum Beispiel, die Möglichkeit zuzulassen, kontextsensitive Analysewerte zu definieren, die – falls vorhanden – nur auf den Muss-Dimensionselementen berechnet werden. Einstweilen behelfen wir uns mit MDX und ermitteln die gesamte Start-Ziel-Menge einer Zeile, die sich ergibt, wenn das Element der dritten Dimension ignoriert und die jeweils geltende Einstellung der Sicht übernommen wird. Zusätzlich lässt sich der Anteil des Tripels an diesem Wert als Quotient berechnen und mittels der Filtereinstellungen anzeigen:
Wir sehen bereits vereinzelt 100-Prozent-Anteile, die uns besonders interessieren, aber die Sortierung erfolgt bislang immer noch gemäß den Mengen. Wählen wir somit den Anteil als Sortierkriterium, haben wir den Start/Ziel-Sieg endgültig eingefahren:
Nun erkennen wir beispielsweise leicht, dass bestimmte Transportwege (u. a. Plätze 1 bis 8) nur mit der Transportart LKW verknüpft sind, oder dass wir uns bei den Strecken Stuttgart-Leipzig und Frankfurt-Dresden zum größten Teil in die Hände eines einzelnen Logistikunternehmens begeben.