Die Inflationsrate nimmt zurzeit in Deutschland beängstigende Werte an. Wie wird sie eigentlich genau gemessen und was sagt sie aus? Was ist der Verbraucherpreisindex? Im heutigen Blogbeitrag werden diese Begriffe einfach und verständlich erklärt. Noch tieferes Verständnis für die Preisentwicklungen erhält man durch Einsatz der DeltaApp.
Inflationsrate: Das Wägungsschema
Die Medien melden momentan monatlich wachsende Inflationsraten. Laut Pressemeldung DESTATIS vom 30.8.2022 beträgt die voraussichtliche Inflationsrate August 2022 7.9 %, nach einem Wert von 7.5 % im Juli 2022. Allein Energiepreise sind im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 35,8 % gestiegen. Wie schlagen die Energiepreise auf die Inflationsrate durch?
Laut dem Statistischen Bundesamt (DESTATIS) ergibt sich die angegebene Inflationsrate eines Monats als relativ gemessener Zuwachs des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat. Was aber ist nun der Verbraucherpreisindex?
Grundlage des Gesamt-Verbraucherpreisindex ist das Wägungsschema.
Das Statistische Bundesamt fixiert alle 5 Jahre einen stellvertretenden durchschnittlichen Warenkorb der Konsumausgaben aller Bundesbürger mit mehreren Hundert Konsumgütern. Die letzte Erstellung des Warenkorbes stammt jedoch bereits aus dem Jahre 2015. Das Update im Jahr 2020 wurde wohl erst einmal aufgrund der Corona-Pandemie verschoben.
Für den Vergleich zwischen den EU-Ländern dient ein harmonisierter Verbraucherpreisindex HVPI, der jährlich fortgeschrieben wird. Wir betrachten hier den einfachen VPI.
Jede Produktgruppe im Warenkorb enthält nun eine Gewichtung durch Anteile am Warenkorb, gemessen in Promille. Die Verteilung der Anteilspunkte auf die konsumierten Produkte nennt man auch Wägungsschema.
Die Produktgruppen sind hierarchisch angeordnet und die Summe aller Promille-Anteilspunkte ergibt 1000. In der obigen Tabelle ist nur die oberste Ebene sichtbar. In der zweiten Spalte wird der Gewichtsanteil alternativ in % ausgegeben und die dritte Spalte zeigt die jährlichen absoluten Ausgaben im Jahr 2015 bei angenommenen Gesamtausgaben von 20.000 Euro, die auf die einzelnen Produktgruppen gemäß Wägungsschema entfallen.
Noch mehr Informationen zu diesem Wägungsschema finden Sie in einem 21-seitigem PDF bei DESTATIS.
Details des Wägungsschemas
Es gibt im Wägungsschema (COICOP 2-5-Steller-Hierarchie, COICOP wie Classification of Individual Consumption by Purpose) vier Ebenen mit 2 bis 5 Stellen nach dem Bindestrich. Hier sind einmal die verwendeten Nummern angegeben:
Der Anteil eines Elements in den oberen drei Ebenen ist immer die Summe der Anteile der Kinder. Die 15 Promille von CC13-0111 (Brot und Getreideerzeugnisse) entstehen hauptsächlich durch CC13-01113 (Brot und Brötchen) und CC13-01114 (andere Backwaren) .
Es hilft bereits, sich zu vergegenwärtigen, welcher Anteil eines Gutes im Wägungsschema angenommen wird. Ab jetzt lassen wir die internen Nummern wieder weg.
In DeltaMaster können wir navigieren oder wie hier tiefere Ebenen einfach aufklappen:
Wenn ich mich in das Jahr 2015 zurückbesinne, kann ich nicht behaupten, dass ich mich hier immer gut getroffen fühle: 0,09 % für Speiseeis, also mein Verbrauchsanteil ist mit geschätzten 1 % deutlich höher! Auch den Anteil für die Ausgaben für meine Stadt-Mietwohnung würde ich schon damals bei 50 % und nicht bei 32 % sehen. Dafür ist der Anteil für Verkehr für mich als Radfahrer vielleicht nur ca. 5 % und nicht 13 % gewesen.
Kurz gesagt: Der individuelle Warenkorb kann deutlich vom Mittelwert abweichen. Der verwendete Warenkorb mit seinen Anteilen ergibt sich eben als Durchschnitt von vielen Lebenssituationen.
Wir denken uns ab nun einen repräsentativen Warenkorb von Produkten, die im Jahre 2015 gekauft wurden, und die Anteile entsprechen dann den tatsächlichen damaligen Ausgaben in Euro pro Tausend Euro der Gesamtausgaben.
Verbraucherpreisindex VPI
Der Verbraucherpreisindex wird nur auf der untersten Ebene direkt ermittelt (Sie können diese und folgende Grafiken durch Anklicken vergrößern!):
Regelmäßig und auch häufig, abgesehen von den Zeiten mit Corona, werden Vorort-Erhebungen durchgeführt und ebenfalls Online-Preise festgehalten. Auch auf der untersten Ebene handelt es sich bereits um eine mittlere Preisentwicklung mehrerer Produkte.
Hier ist zum Beispiel Traubenwein im Juli 2021 5,1 % teurer als im Vergleichszeitraum 2015 und im Juli 2022 11,8 % teurer als im Jahr 2015. Da der Verbraucherpreisindex für 2015 grundsätzlich auf 100 normiert ist, ergeben sich die gezeigten Werte von 105,1 und 111,8.
Aus diesen beiden Werten 105,1 und 111,8 bildet man den Quotienten 111,8/105,1 ~ 1,063749 und zieht davon 1 ab, um die prozentuale Steigerung, also die Inflationsrate zu erhalten: 1,063749 – 1 = 0,063749 = 6,4 %.
Inflationsrate und Verbraucherpreisindex für alle Ebenen
Um nun Inflationsraten auch für Elemente höherer Ebenen zu berechnen, brauchen wir zunächst die Verbraucherpreisindizes für die höheren Ebenen. Ein Verbraucherpreisindex eines Elements ergibt sich immer als gewichtetes Mittel der beteiligten Produkte der untersten Ebene. Zum Beispiel gilt im Juli 2021 für den VPI von Spirituosen:
Wir sehen, dass durch das deutlich höhere Gewicht der Liköre der Verbraucherpreisindex von Spirituosen auf eine Stelle hinterm Komma dem VPI der Liköre entspricht. Nun kann man sich in der Hierarchie nach oben arbeiten. Man könnte den VPI “Alkoholische Getränke” auch als gewichtetes Mittel der soeben berechneten VPI der direkten Nachfolger Spirituosen, Wein und Bier (und nicht der Produkte der untersten Ebene Liköre, Erfrischungsmixgetränke, …) berechnen. Dies führt zum identischen Ergebnis.
Die folgende Tabelle zeigt die berechneten Verbraucherpreisindizes im Juli 2021:
Die 4. Spalte zeigt für Elemente der untersten Ebene den mit dem Anteil gewichteten VPI, die 5. Spalte für beliebige Elemente die Summe der beteiligten gewichteten Anteile und die letzte Spalte teilt diese Summe durch die Summe der Anteile. Ebenso lassen sich die Werte für Juli 2022 berechnen.
Mit beiden Verbraucherpreisindizes lässt sich nun eine Inflationsrate für jedes beliebige Element berechnen, indem wie oben ein Quotient aus beiden VPIs berechnet und 1 abgezogen wird:
Die Inflationsrate auf “Alle” ist diejenige, die Sie in den Nachrichten hören: “Die Inflationsrate im Juli 2022 betrug im Vergleich zum Vorjahresmonat 7,6 %”. Tatsächlich wurden 7,5 % genannt, was möglicherweise daran liegt, dass mit den auf 1 Stelle gerundeten VPI-Werten gearbeitet wurde (118,4/110,1 = 1,075386 ~ 1,075). Es wäre aber auch möglich, dass die veröffentlichten Werte nachträglich korrigiert und bereinigt werden.
Inflationsraten auf der untersten Ebene sind unabhängig von den Gewichten; für die aggregierten Größen auf höheren Ebenen spielen die Anteile eine Rolle.
Denken in Euro
Zwar ist es nützlich, hohe Inflationsraten zu identifizieren, aber eine hohe Inflationsrate verbunden mit einem geringen Anteil im Warenkorb ist weniger relevant. Mir hilft es nun, in Euro zu denken.
Dazu betrachte ich die 1000 Punkte im Jahr 2015 als 1000 Euro. Über die Anteile und den Verbraucherpreisindex lässt sich dann ausdrücken, welche Beträge die Bestandteile des Warenkorbs in den beiden Monaten Juli 2021 und Juli 2022 ausmachen und welche Positionen im Vergleich zum Vorjahresmonat den größten Zuwachs in Euro verursachen. Zur Berechnung der Ausgaben multipliziere ich für jede Produktgruppe den Anteil mit VPI/100:
Habe ich beispielsweise für einen Warenkorb mit den repräsentativen Anteilen im Jahr 2015 1000 Euro ausgegeben, dann bezahlte ich im Juli 2021 für den gleichen Warenkorb 1101 Euro und bereits 1 Jahr später im Juli 2022 waren es nun sogar 1184 Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das etwa 83 Euro mehr. Allein für Nahrungsmittel waren es ca. 15 Euro und für die Wohnung sogar 38 Euro mehr.
Die sichtbaren Zahlen sind Mehrausgaben pro Tausend Euro Gesamtausgabe im Jahr 2015. D.h wenn jemand mit dem repräsentativen Warenkorb im Jahr 2015 insgesamt 2000 Euro ausgegeben hat, also die doppelten Mengen konsumiert, müssen die Mehrausgaben auch in Gedanken verdoppelt werden: Bei monatlichen Ausgaben von 2000 Euro in 2015 müssen nun im Juli ca. 168 Euro mehr ausgegeben werden als im Vorjahresmonat.
Bei allen Berechnungen müssen Sie immer im Hinterkopf behalten, dass sich der physische Warenkorb nicht verändert. Der deutsche Michel hat also nicht mit dem Rauchen aufgehört, sondern kauft weiterhin die Stange Zigaretten, und er tankt nicht für 40 Euro, sondern immer 20 Liter.
Analysen in DeltaMaster
Bleiben wir für einen Moment in DeltaMaster. Über die Module Rangfolge oder PowerSearch können Sie sich die höchsten und die niedrigsten Inflationsraten zum Beispiel auf der untersten Ebene anzeigen lassen:
Diese Werte der Inflationsraten des letzten Monats mit vorhandenen Daten sehen Sie auch auf der Seite des Statistischen Bundesamtes Auffällige Preisveränderungen, momentan (8.9.2022) auch für Juli 2022 angegeben. Übrigens werden dort die Erhöhungen der Ausgaben blau gefärbt und Senkungen rot wiedergegeben. Wir vertauschen die Farben und nehmen somit die Position des Verbrauchers ein.
Außerdem sehen wir durch Angabe der Änderung der Ausgaben, dass Preise von Speiseöl zwar um 82 % gestiegen sind, aber aufgrund des geringen Anteils im Warenkorb pro 1000 Euro Gesamtausgabe im Jahr 2015 nun im Vergleich zum Vorjahresmonat nur eine Mehrausgabe von 27 Euro-Cent ausmachen.
Zumindest für den repräsentativen Warenkorb ist es sinnvoll, die Sortierung nach den Mehrausgaben vorzunehmen:
Hier wird deutlich, dass die erhöhten Ausgaben im Vergleich zum Vorjahresmonat vor allem auf Energiegrößen zurückzuführen sind, also auf Erdgas, Heizöl und Strom. Absolut sehen wir auch den Effekt der höheren Miete, obwohl diese “nur” um 1,7 % zugenommen hat.
Auf der Habenseite sehen wir vor allem die verringerten Ausgaben durch das 9-Euro-Ticket.
DeltaApp und DeltaApp Web
Die Analyse der Inflationsraten und der Verbraucherpreisindizes ist wie gemacht für unsere mobile Lösung DeltaApp und für die Webanwendung DeltaApp Web, die im Browser läuft.
Was brauchen wir, um die Analyse richtig zu interpretieren? Da wären einmal die vergebenen Gewichte im repräsentativen Warenkorb. Diese Gewichte können wir alternativ als Ausgaben in Euro deuten, wenn wir einen Gesamtwert des Warenkorbs von 1000 Euro im Jahr 2015 annehmen.
Dann benötigen wir die Verbraucherpreisindizes. Auf der untersten Ebene sind diese unabhängig von den Gewichten. Aggregierte Größen VPI hängen von der Gewichtung ab, bewegen sich aber als gewichtetes Mittel immer innerhalb der Extremwerte der entsprechenden Werte der beitragenden Elemente.
Ebenso berechnen wir über die VPIs die Inflationsrate. Für die höheren Ebenen gilt Ähnliches wie für die Verbraucherpreisindizes selbst: Inflationsraten werden mehr von den Elementen mit den höheren Gewichten bestimmt. Diese relativen Änderungen der VPI waren bisher immer im Vergleich zum Vorjahresmonat gegeben. Sie können aber auch im Vergleich zum direkten Vormonat gut interpretiert werden.
Schließlich wollen wir die direkten monetären Auswirkungen sehen und interessieren uns für Ausgabenänderungen, entweder gemessen zum Vorjahresmonat oder zum Vormonat.
Wie wir in einem Moment sehen werden, ist es für die DeltaApp Web vorteilhaft, jeweils eigene Kacheln vorzuhalten. Beispielsweise für die Ausgaben legen wir den folgenden mobilen Bericht an:
Dieser enthält sowohl die Abweichungen zum Vorjahresmonat und zum Vormonat als auch jeweils die absoluten Werte. Wir verwenden auch eine Historie von 13 Monaten bis zum Juli 2021.
Weiterhin gibt es einen mobilen Bericht für das Wägungsschema und zwei identische Berichte zum Verbraucherpreisindex. In Kürze wird die Möglichkeit bestehen, innerhalb des Portals eine Kopie anzulegen.
Alle vier mobilen Berichte werden exportiert und per Bissantz Service der Webanwendung zur Verfügung gestellt.
Ansicht der Verbraucherpreisindizes und Inflationsraten
Startet man nun die Anwendung im Browser, sind 4 Kacheln sichtbar (für eine vergrößerte Darstellung bitte anklicken):
In der ersten Kachel erscheinen nach Anklicken der 1 Tsd. die Gewichte der ersten Ebene absteigend sortiert. In der zweiten Kachel tippen wir den VPI-Ist-Wert 118 an, aktivieren die Sparklines über das Symbol und öffnen durch Anklicken der 118 die erste Ebene. Hier sind die Elemente absteigend nach Preisentwicklung ab 2015 sortiert und gleichzeitig ist die Entwicklung der letzten 13 Monate sichtbar (von Juli 2021 bis Juli 2022).
Die Werte ließen sich durch Anklicken der Säulen ablesen.
In der dritten Kachel bleiben wir bei der prozentualen Abweichung gegenüber dem Vorjahr, die ja der Inflationsrate entspricht. Auch hier klappen wir die erste Ebene auf.
Schließlich wechseln wir in der letzten Kachel von der zunächst sichtbaren relativen Abweichung durch seitliches Wischen zur absoluten Änderung gegenüber dem Vorjahr. Auf der ersten Ebene sehen wir wieder, dass alles mit Wohnung und Energieversorgung momentan dem Portemonnaie besonders wehtut.
Da diese Posten schon in der Rangfolge oben sichtbar waren, schauen wir einmal genauer auf die Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Die vier Kacheln sind unabhängig voneinander definiert und deshalb befördern wir in allen Kacheln per Doppelklick auf den Namen “Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke” in den Filter und öffnen Ebene 2:
Wir sehen hier sofort, dass der Hebel bei den Nahrungsmitteln liegt: höhere Anteile und höhere Inflationsrate, somit höhere Änderungen in den Ausgaben. Wieder bringen wir durch Doppelklick Nahrungsmittel in den Filter und analysieren weiter:
Zwar sehen wir hier, dass die Gruppe Speisefette und Speiseöl die höchste Preissteigerungsrate seit dem Vorjahr aufweist und auch den höchsten Verbraucherpreisindex, aber durch das relativ kleine Gewicht ist der Hebel gering.
Weitere Analysen in der Ausgabenkachel
Wir bleiben diesmal bei der letzten Kachel und klicken jeweils Fleisch und Fleischwaren bzw. auch Molkereiprodukte und Eier an:
Besonders Fleisch- und Wurstwaren bei “Fleisch und Fleischwaren” bzw. Käse und Quark bei “Molkereiprodukte und Eier” sind die Ausgabentreiber im repräsentativen Warenkorb. Das rechte Bild zeigt nach einem Rechtsklick auf die Zahlen die prozentualen Anteile am übergeordneten Element.
Änderungen zum Vormonat Juni 2022
Die dritte und die vierte Kachel lassen sich durch Ziehen in der Titelzeile auch auf die Abweichungen zum Vormonat Juni 2022 einstellen. Was ist in diesem Monat besonders auffällig?
Für den Musterwarenkorb (gerechnet 2015 für 1000 Euro Gesamtwert) haben allein Pauschalreisen ins Ausland in einem Monat um 16.0 % zugelegt (3. Kachel), deutlich mehr als die Pauschalreisen im Inland, die mit +1,9 % zu Buche schlagen. Auch in Euro gibt es hier den größten Zuwachs: Mehr als die Hälfte des Anstiegs der Ausgaben entfällt auf Pauschalreisen ins Ausland.
Der Screenshot zeigt auch schön, dass in den einzelnen Kacheln vollkommen unabhängig voneinander navigiert werden kann.
DeltaApp auf dem Smartphone
Sämtliche Analysen lassen sich auch auf dem Smartphone durchführen. Hier bietet es sich an, alle 4 mobilen Berichte in einer DB-Datei zu speichern. Dann lassen sich in einer Anwendung alle Dashboards durch seitliches Wischen betrachten.
Beispielsweise sieht die Analyse der Inflationsraten dann folgendermaßen aus:
Fazit und Bemerkungen
Der repräsentative Warenkorb lässt sich mit der DeltaApp Web hervorragend analysieren. Alle wichtigen Größen sind in den vier Kacheln nebeneinander zu sehen und diese lassen sich individuell einstellen.
Ein Einwand mag sein, dass die durchschnittlichen Gewichte zu weit von den individuellen Werten entfernt sind. Über eine Hilfsdimension könnte man das Umschalten auf eigene Gewichte implementieren. Allerdings bräuchte man die Angabe von 273 Gewichten auf der vierten Ebene.
Dazu müsste man bspw. die eigenen Ausgaben im Jahr 2015 auf die 273 Rubriken verteilen und so normieren, dass die Summe 1000 ergibt. Als Näherung könnte man auch nur die Werte der ersten Ebene angeben und die gegebenen Werte der tieferen Ebenen proportional strecken bzw. stauchen.
Weiterhin müssen Sie wissen, dass sich der Inhalt des durchschnittlichen Warenkorbes mit der Zeit strukturell verändern kann. Deshalb werden normalerweise die Werte im Wägungsschema auch alle 5 Jahre angepasst. Zwischen den Aktualisierungen nimmt man aber an, dass sich der physische Warenkorbinhalt nicht ändert.
Auf unserer Homepage können Sie die DeltaApp Web direkt und ohne Hürden selbst ausprobieren. Im Blogbeitrag Interaktive Datenanalyse mit der DeltaApp können Sie weitere Tipps und Hinweise zur Anwendung erhalten.
Quellen
Datenquelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Genesis-Online, Abrufdatum am 7.9.2022; Datenlizenz by-2-0; eigene Berechnung/eigene Darstellung
Die Daten stammen aus der Position 61111-0004:
Verbraucherpreisindex: Deutschland, Monate, Klassifikation der Verwendungszwecke des Individualkonsums (COICOP 2-5-Steller Hierarchie).
Diese ist erreichbar über die Seite der Datenbank des Statistischen Bundesamts DESTATIS.
Auch für das Wägungsschema gibt es eine ausführliche Dokumentation.