Ergebnisse der Bundestagswahl 2021 bequem auf dem Smartphone analysieren? Das geht schnell und einfach mit dem Bissantz DashBoard!
Bundestagswahlergebnisse 2021
Während die Parteien bereits eifrig sondieren und das offizielle Wahlergebnis der Bundestagswahl 2021 noch aussteht (Stichtag 15.10.2021), habe ich mich einmal mit den vorläufigen Ergebnissen (Stand 27.9.2021) beschäftigt, allein bereits aus persönlicher Neugier. Der Bundeswahlleiter stellt die Ergebnisse als Open Data zur Verfügung.
Für diesen Beitrag habe ich die zum Download-Zeitpunkt neueste Datei “kerg_00286.csv” aus dem Verzeichnis https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/ergebnisse/opendata/daten/ verwendet.
Einige wenige Bearbeitungen waren nötig, dann standen die Daten über “Microsoft Excel/SQL Selfservice” in DeltaMaster bereit. Zahlen zum Direktmandat wurden von mir aus den Erststimmen berechnet.
Überhangs- und Ausgleichsmandate sind in der vorliegenden Demoanalyse noch nicht berücksichtigt.
Hier sehen wir schon einmal die vier möglichen Seiten, die unsere Dashboard-Anwendung letztendlich erhalten wird (bitte klicken Sie auf die Grafik für eine größere Version!).
Die mobilen Berichte der Bundestagswahl
Anlegen der mobilen Berichte
Ein Weg, um die Dashboards auf dem Smartphone nutzen zu können, führt über mobile Berichte. Diese können in unserer BI-Software DeltaMaster erstellt und exportiert werden. Alternativ – hier nicht besprochen – existiert ein möglicher Ansatz über eine Service-Architektur, die vor allem bei stetig aktualisierten Daten zum Einsatz kommt und den Anwender automatisch mit der letzten Version versorgt.
In unserem Fall gehe ich davon aus, dass sich die Wahlergebnisse spätestens mit dem 15.10.2021 nicht mehr ändern werden.
Für die mobilen Berichte geben wir KPIs an, die im vorliegenden Fall meistens durch eine Anzahl von Stimmen oder Wählern gegeben sind. Die Bundesländer mit den Wahlkreisen einerseits und andererseits natürlich die Parteien definieren den Raum, in welchem wir navigieren wollen.
Schauen wir einmal auf den ersten mobilen Bericht “Zweitstimmen”:
Hier betrachten wir die absoluten Anzahlen der Zweitstimmen und vergleichen diese mit den Werten der letzten Bundestagswahl 2017. Die Dimension Parteien enthält sämtliche angetretenen Parteien. Logischerweise navigieren wir auch nach Bundesländern und Wahlkreisen.
Zusätzlich habe ich in DeltaMaster Kennzahlen für Zweitstimmenanteile einiger ausgewählter Parteien angelegt:
Die mobilen Berichte Erststimmen und Parteien Erststimmen sind analog aufgebaut. Direktmandate verwendet anstelle der Erststimmen in einem Wahlkreis nur das Direktmandat, das somit für eine Partei entweder 0 oder 1 ist.
Bei “Gültig” geht es um Anzahlen von Personen, die eine Stimme abgegeben haben, und um die Frage, wie viele der Stimmen gültig waren. Bei der Wahlbeteiligung wird die tatsächliche der potenziellen Wahlteilnahme gegenübergestellt.
Das Arbeiten mit diesen Dashboards wird in den später aufgeführten Beispielen eingehend illustriert.
Einfluss der Ordnerstruktur
Es ist möglich, jeden einzelnen mobilen Bericht für sich im DB-Format zu exportieren (alternativ verschlüsselt als DBC). Dann hätten wir aber 7 DashBoard-Anwendungen auf dem Smartphone, von denen aber nur immer nur eine geöffnet sein kann.
Intelligenter und auch viel mächtiger für die Analyse ist das Anlegen einer All-in-One-Anwendung. Entscheidend ist hier die Ordnerstruktur:
Exportieren wir den Hauptordner BTW (mit der Option DashBoard), ergibt jeder Unterordner eine eigene Seite in unserer DashBoard-Anwendung. Alle mobilen Berichte innerhalb eines Unterordners werden nacheinander auf der Seite aufgeführt.
Die exportierte Datei heißt nun BTW.DB und die Überschriften der einzelnen Blätter – im ersten Screenshot oben sichtbar – sind durch die Unterordnernamen Zweitstimmen, Erststimmen, Gültige Stimmen und Wahlbeteiligung gegeben.
Hinweis: Die Regel für die Seitenüberschriften gilt ab dem Release 6.3.6 – in vorhergehenden Releases wird der Name des ersten Berichts im Unterordner verwendet.
Die Analysen der Bundestagswahl
Die Seite des Bundeswahlleiters erlaubt auch interaktive Analysen. Bis auf die Grafiken (aber wer braucht schon Säulengrafiken, wenn er Bissantz’Numbers nutzen kann?) können wir die Ergebnisse auf dem Smartphone auch darstellen – und darüber hinaus noch einige, die Sie beim Bundeswahlleiter nicht finden werden!
Die Zweitstimmen
Öffnen wir die Datei BTW.DB im Smartphone, sehen wir das erste Blatt Zweitstimmen. Falls Sie alle Stellen sehen möchten, müssten Sie auf den Bereich links neben den 46,4 Mio. tippen, aber wir fahren mit der Kompaktschreibweise fort.
Nach einem Tippen auf die 46,4 Mio. erscheint eine absteigend sortierte Liste aller Parteien mit ihren absoluten Anzahlen:
Bereits hier können wir durch ein langes Antippen einer der Zahlen – z. B. der 11,9 Mio. – die prozentuale Verteilung sichtbar machen:
In diesem Teil des Blattes finden wir somit immer auch Angaben über die kleineren Parteien.
CDU und CSU werden im gegebenen Datensatz immer getrennt aufgeführt.
Wir betrachten nun einige typische Fragestellungen, die mit dem Bissantz DashBoard beantwortet werden können.
Wo hat die SPD bei den Zweitstimmen zugelegt?
Die unteren speziellen KPIs “Parteien Zweitstimmen” verwenden wir, falls wir eine ausgewählte größere Partei genauer untersuchen wollen. Aber auch für die Kleinparteien könnten wir solche Anteils-Kennzahlen anlegen, vielleicht aber besser auf einer eigenen Seite.
Hier möchten wir wissen, in welchen Bundesländern die SPD am stärksten zugelegt hat. Beim Bundeswahlleiter können Sie immer nur über ein Bundesland zu einem Wahlkreis navigieren, mit den Ergebnissen aller Parteien.
Mit dem Bissantz DashBoard können wir den Navigationspfad aber beliebig anordnen und auch mit einer ausgewählten Partei anfangen.
Wir tippen einfach auf die + 5,2 Abweichung des Anteils SPD (in PP) zur letzten Wahl und erhalten die Bundesländer schön sortiert nach PP-Zuwächsen:
In Mecklenburg-Vorpommern hat die SPD um 14 Prozentpunkte auf nun 29,1 % zugelegt.
Durch ein langes Antippen von Mecklenburg-Vorpommern befördern wir dieses in den Filter und erhalten das Ergebnis für die großen Parteien:
Dem Zuwachs der SPD steht ein starker Rückgang der CDU gegenüber – ob hier ein direkter Austausch vorliegt, ist allein aus den vorliegenden Daten nicht bestimmbar.
Wir könnten auch noch die Zuwächse für die SPD in allen Wahlkreisen – also bundesweit – sortiert anzeigen oder uns auf die Wahlkreise nur innerhalb von Mecklenburg-Vorpommern einschränken.
Hochburgen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Aber betrachten wir dazu einmal die nächste Partei: In welchen Wahlkreisen haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ihre höchsten Anteile erhalten?
Wir gehen auf die Istwerte der Anteile BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und gelangen durch ein seitliches Wischen von den Bundesländern zu den Wahlkreisen:
Bei der Bundestagswahl 2021 haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost 16,3 PP zugelegt und liegen dort nun bei 36,7 %.
Der sehr lange Name des Wahlkreises läuft durch kurzes Antippen wie in einem Ticker durch und kann dann vollständig gelesen werden.
Direktmandate
Wechseln wir nun einmal durch ein seitliches Wischen in der Titelzeile zum nächsten Blatt “Erststimmen”. Hier interessieren wir uns für die Direktmandate.
Dass sich die Gesamtanzahl der vergebenen Direktmandate im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 nicht geändert hat, sollte uns nicht davon abhalten, einmal die +0 anzutippen:
Hier fallen die im Saldo verlorenen 87 Direktmandate der CDU und die gewonnenen 62 Direktmandate der SPD auf.
Nehmen wir uns trotzdem einmal eine Partei vor, bei der sich hier netto wenig getan hat: die CSU.
Ein Tippen auf die -1 zeigt uns die Liste der Wahlkreise:
Das Direktmandat ging in München-Süd verloren, die anderen wurden gehalten, dazugewonnen wurde keines.
War es denn knapp? Ein langes Antippen bringt München-Süd in den Filter:
Die CSU hat hier 6,2 PP verloren, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben 13,7 PP gewonnen und haben sich mit 27,5 % der Erststimmen nach vorne geschoben.
Gültige Stimmen
Wir untersuchen nun, ob und wo es Auffälligkeiten bei der Stimmabgabe gab. Bei den Stimmen wird noch zwischen Erst- und Zweitstimme unterschieden. Manchmal wurde wohl der Wahlzettel eines nicht zuständigen Wahlbezirks ausgeteilt und dann kann es passieren, dass zwar die Erststimme ungültig wird, aber die Zweitstimme weiterhin gezählt wird.
Wir blicken deshalb zunächst auf die Unterscheidung zwischen Erst- und Zweitstimme:
Tendenziell ist der Anteil der ungültigen Stimmen wie erwartet bei den Erststimmen etwas höher als bei den Zweitstimmen.
Wir tippen auf die 1,1 % der Erststimmen, ignorieren die Bundesländer und wischen gleich zu den Wahlkreisen:
Gleich drei der ersten vier Plätze gehen an Berliner Wahlkreise – auch die Mecklenburgischen Seenplatten haben sich nicht mit Ruhm bekleckert. Die Änderungen bei den Prozentpunkten zeigen auch, dass es das letzte Mal glatter lief.
Um die Wahlkreise zu finden, in denen es wenig zu bemängeln gibt, könnten wir an das untere Ende der Wahlkreise scrollen. Da wir aber auch das Komplement, also den Anteil gültiger Stimmen als Kennzahl vorliegen haben, schauen wir einmal dort nach:
Hier fällt die Ballung von Wahlkreisen aus München auf, die besonders hohe Werte haben, allerdings war dies bei der letzten Wahl auch schon der Fall.
Wahlbeteiligung
Zum Schluss betrachten wir die Wahlbeteiligung – wo war diese besonders niedrig? Diesmal nehmen wir die Bundesländer her:
Etwa jeder Dritte geht in Sachsen-Anhalt nicht wählen!
Bissantz DashBoard
Alles Wissenswerte über das Bissantz DashBoard finden Sie unter Bissantz DashBoard – die Business-Intelligence-App. Dort erhalten Sie auch Informationen zum Ausprobieren der App.
Quelle der Wahldaten
Copyright Der Bundeswahlleiter, Wiesbaden 2021
Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0
https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
Link zu den Daten: https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/ergebnisse/opendata/daten/
Hinweis: Natürlich habe ich alle Daten gewissenhaft aufbereitet und Berichte sorgfältig erstellt, nichtsdestotrotz kann ich die Korrektheit der sichtbaren Werte nicht garantieren!