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Watzlawick des grafischen Designs: Regel 13

Zwölf Regeln für schlechte Grafiken haben wir uns schon angesehen. Eine dreizehnte offenbarte jetzt meine Sonntagslektüre: Dekorieren Sie, was immer Sie sagen wollen, mit Daten, die das Gegenteil behaupten.

Unter der Überschrift „Deutsche fühlen sich beim Einkauf alleingelassen“ führt die WAMS über zwei Spalten aus, dass die Deutschen beim Einkaufen hochgradig unzufrieden sind. Sie vermissen genügend geöffnete Kassen sowie Verkaufspersonal.

Die in den Text platzierte Grafik tut, was gute Datenanalyse ausmacht. Sie relativiert, liefert Vergleichsmaßstab und Kontext.

Unzufriedene Kunden
Welt am Sonntag, 4.11.2007, S. 35

Sie zeigt dem geneigten Leser, dass die US-Amerikaner in allen Punkten unzufriedener sind, als unsere Landsleute. Die Abstände betragen zwischen 10 und 25 Prozentpunkten. Ich meine, das ist deutlich.

Zwei Seiten vorher, ging es in einem langen Artikel um die Strategie Rene Obermanns zum Konzernumbau bei der Deutschen Telekom. Unter der Überschrift „Umsätze der Telekom“ sehen wir in einer Grafik für die letzten vier Jahre die Aufteilung des Umsatzes auf zwei Sparten: Inzwischen übersteigt der Mobilfunkumsatz den Festnetzumsatz und diese Schere öffnet sich immer weiter. Darum geht es in dem Artikel aber nur ganz am Rande. Vom Gesamtumsatz oder dem Börsenkursverlauf, worauf im Text viel häufiger Bezug genommen wird, jedoch keine Spur.

Umsätze der Dt. Telekom
Welt am Sonntag, 4.11.2007, S. 30

Nicolas Bissantz

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