Geschafft! Unser kleines Lexikon ist fertig. In sechs Abschnitten haben wir sie versammelt: Die Themen und Begriffe, die jeder kennen sollte, der direkt oder indirekt verantwortlich ist für die Gestaltung von Systemen für Management-Information und Business Intelligence. Ab und an werden wir noch einen Begriff ergänzen.
Tabelle, grafische
Tabelle, deren Zahlenwerte um Balken, Säulen, Kreise oder → Sparklines ergänzt wurden. Verbindet die Ordnung einer Tabelle mit der Attraktivität einer Grafik. Tabellen sind kompakt und datendicht, gut zu überblicken und zu lesen. Grafiken ziehen das Auge an, vermitteln einen intuitiven Eindruck der Wertverteilung, offenbaren Muster und lenken das Auge. In Grafischen Tabellen gilt: Grafik zum Lenken, Zahlen zum Denken. Da sich die grafischen Elemente an vorgegebene Zellengrößen anpassen und die Beschriftung sich nicht verschiebt, sind Grafische Tabellen vergleichsweise einfach zu automatisieren und formatstabil. Das macht sie geeignet für → Industriereporting. Deswegen sind sie seit langem Standard in DeltaMaster.
Tacho
Häufiges Stilmittel von → Dashboards. Modeerscheinung – gewissermaßen die Schlaghose des Business Intelligence. Konzeptionell und visuell problematisch. Schlechte → Ablesbarkeit und hoher Platzbedarf wegen geringer → Auflösung. Nicht ohne Komik ist, dass analoge Tachos in Autos vor allem deswegen analog sind, weil es technisch nicht anders ging. In Sport- und Rennwagen wird das Tempo digital und nur die Drehzahl analog abgelesen, weil man erkennen soll, wie weit es noch bis zum roten Bereich ist. In DeltaMaster gibt es keine Tachos.
Templates → Vorlagen
Ticker
Laufschrift, die von einer Seite des Bildschirms zur anderen wandert. Präsentation damit interaktionsfrei. Nützlich bei begrenzter Auflösung oder wenn nur ein Laufband am Bildschirmrand bespielt werden soll. DeltaMaster kann Zahlen, Texte, grafische Elemente und Bilder tickern und das auch in Zellen. Unterschiedliche Geschwindigkeiten repräsentieren dabei unterschiedliche Mengen oder Frequenzen. Setzen wir ein, um Abläufe, Ströme oder Zuwächse zu visualisieren.
Tortendiagramm
Weit verbreitete und meist gescholtene Diagrammform. Altmeister Edward Tufte sagt dazu: „The only worse design than a pie chart is several of them.“ Generell müssen die Daten tatsächlich ein Ganzes repräsentieren, bevor eine Torte das passende visuelle Paradigma ist. Schon daran hapert es oft. Der intuitive Vergleich verschieden großer Tortenstücke und damit die Ablesbarkeit und die Beschriftung sind schwierig, fast immer muss das Auge hin- und herhüpfen. Mit Geschick eingesetzt, können Torten, sogar mehrere, durchaus ein attraktives und verständliches Mittel der Visualisierung sein. Deshalb sind sie in DeltaMaster auch Bestandteil → Grafischer Tabellen. Ihren schlechten Ruf verdanken sie eher dem zu häufigen Einsatz dort, wo Balken wirklich besser wären. Bella hat dazu immer wieder Beispiele beklagt.
Vergleichbarkeit
Gütekriterium für Berichte. Was nebeneinander steht, wird unweigerlich verglichen und auf einen inneren Zusammenhang überprüft. Bella kritisiert, dass viele Zeitungen hier mit schlechtem Beispiel vorangehen und z. B. Zeitreihen von Indizes nebeneinander stellen, aber nicht → vergleichbar skalieren.
Vergleiche
Aussagen über Daten. Gene Zelazny nennt fünf Grundtypen: Struktur-, Rangfolge-, Zeitreihen-, Häufigkeits- und Korrelationsvergleich, zu denen wiederum Diagrammtypen passen: Kreisdiagramm, Balkendiagramm, Säulen- oder Kurvendiagramm, Histogramm oder Häufigkeitskurve sowie Punktediagramm. Wir meinen, weitere wichtige Typen sind der örtliche Vergleich mit Landkarten, der Positionsvergleich in einer Matrix (→ Portfolioanalyse), der Konzentrationsvergleich (→ ABC-Analyse) und der Vergleich von → Abweichungen – schon deshalb, weil es das alles in DeltaMaster gibt.
Vorlagen
Standards für Spaltenköpfe, Kennzahlschemata, Berichtslayout, Bezeichnungen, Farbwahl u. Ä. In den vergangenen Jahren gibt es vermehrt Bemühungen um eine Standardisierung des Berichtswesens. Weitreichende Vorschläge für eine solche überbetriebliche Vereinheitlichung gibt es insbesondere von Rolf Hichert und uns. In DeltaMaster werden unsere Standards mit Hilfe von Vorlagen und Default-Einstellungen angeboten. Sogar das Methodenarsenal von Betriebswirtschaft, → Data Mining und Statistik haben wir in Vorlagen gepackt.
Warroom-Lösungen → Leitstand
Wasserfalldiagramm
In Stufen angeordnete Säulen oder Balken zur Wiedergabe einer Summation. Balken bzw. Säule beginnt nicht an der Grundlinie, sondern am vorhergehenden Element und wird nach rechts bzw. oben und damit additiv gezeichnet oder nach unten bzw. links und damit subtraktiv. Visuell ist das sehr attraktiv, bei → Säulendiagrammen jedoch die üblichen Beschriftungsprobleme. Zudem: Wenn die Brücke zwischen zwei Perioden geschlagen wird, werden die grafischen Elemente für die Summanden meist zu klein und die → Differenzierung leidet. Es gibt in DeltaMaster dafür eine elegante Lösung. Für → Deckungsbeitragsschemata wiederum sind normale Balken für relative Abweichungen besser, weil Auffälligkeiten schneller erkannt werden. Die Überleitung von einem Umsatz zu einem Bruttogewinn ist meist trivial.
Zahlensinn
Intuitives Verständnis für Mengen. Mengen bis 5, unter günstigen Umständen auch bis 7, müssen nicht gezählt werden, sie werden gestalthaft erfasst. Ebenso verfügt der Mensch über einen Sinn für Unterschiede zwischen Mengen. Freilich müssen die Unterschiede umso größer werden, je größer die Mengen sind. Mengen und Ziffern werden auf getrennten Kanälen wahrgenommen, die Kombination aus beiden kann das Verständnis daher beschleunigen. DeltaMaster hat dafür die nötigen Zellfunktionen, z. B. Strichlisten.
Zebrastreifen
Färbung des Zeilenhintergrunds, zwischen zwei Helligkeitsstufen wechselnd. Hält lange Zeilen gut zusammen. Stress für das Auge, wenn Kontraste zu hoch. Erinnern an Ausdrucke auf grün-weiß-gestreiftes Endlospapier. Geraten schnell in Konflikt mit anderen ordnenden oder gruppierenden Elementen. In DeltaMaster ist nichts gestreift, das Layout arbeitet mit der magischen Wirkung von Weißraum und Abständen, wie wir es bei einem der ganz Großen, Otl Aicher, gelernt haben.
Zeiger → Tachos
Zeitreihen
Analyse der Abfolge von Werten zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten. Tabellarisch nicht zu leisten; grafisch, als → Linien– oder → Säulendiagramm, immer noch schwierig. Die richtige → Skalierung ist problematischer als man glauben möchte, vor allem wenn man Entwicklungen mehrerer Objekte miteinander vergleichen möchte. Eine der besonderen Stärken von DeltaMaster, weil wir viel für Tiefgang für Integrität tun: zum Beispiel → vergleichbare Skalierung, → logarithmische Skalen, Trendgeraden, Differenzflächen, Indexierung, Interpolation, → Sparklines.
Zentralbericht
Unser bewährter Standard für einen Controllingbericht in Form einer → Grafischen Tabelle. Die Anordnung und Lesefolge der Kennzahlen und Vergleichsarten (kumuliert, Plan/Ist usw.) ist auf viele Berichtsthemen übertragbar, z. B. GuV, Erfolgsrechnung, Vertriebsstatistik, Produktionsausstoß, Personalstand oder Transportlogistik. Teil der → Vorlagen von DeltaMaster. Darin ist festgehalten, wie Sparklines und grafische Elemente so zu verwenden sind, dass das schnelle Erfassen der Unternehmenslage mittels Mustererkennung gelingt und die Ursachen im selben Bericht im nötigen Detail erkennbar werden.
Zoomen
Vergrößern von Bildern, Texten oder Grafiken. Wirkung nur dann, wenn sich die → Auflösung ebenfalls ändert. Am Computer bedeutet das, dass nicht dasselbe Bild oder dieselbe Grafik gezeigt wird, sondern jeweils neue Varianten mit kleinerem Ausschnitt, aber ebenso vielen Pixeln. Bei Text wechselt man in größere Schriftarten. In DeltaMaster sorgt der patentierte semantische Zoom für Sparklines dafür, dass bei der Vergrößerung Details hinzugefügt werden. Wir imitieren damit den mentalen Zoom des Gehirns: Die Aufmerksamkeit holt ein Objekt, das uns interessiert, buchstäblich heran und es erscheint größer, als es ist.