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ABC der Management-Information V

Gestaltung, Form, Regeln, Methoden, Moden – die Themen, die uns beschäftigen, wenn Management-Information ihren Zweck erreichen soll, sind vielfältig. Was trägt die Hirnforschung bei? Welche Methoden aus der BWL sind ein Muss? Braucht es eine Notation? Wie umfassend lassen sich Berichte standardisieren? Das und anderes beantwortet unser inzwischen fünfteiliges Lexikon.

Wegfindung durch Daten und Berichte. Da Orientierung mit Entfernung vom Ausgangspunkt schwieriger wird, gilt: Je weniger man sich bewegen muss, desto besser. Berichte sollen daher am besten alle Antworten auf einer Seite geben, dabei aber kein → Zahlenfriedhof sein. DeltaMaster hat patentierte Navigationsverfahren, die kontexterhaltend sind. Bewegt man sich vom Ausgangspunkt tiefer in die Daten hinein, bleibt der Ausgangspunkt sichtbar.


Auf unseren Foren ein häufiges Thema: Was sind die Themen, an denen sich entscheidet, ob sich die ganze Mühe auch lohnt, die für die Management-Information aufgewendet wird?

Neurocontrolling

Schlagen wir als Begriff vor für ein Controlling vor, das sich systematisch auf Erkenntnisse der Hirnforschung stützt. Sprachlich ein bisschen nah am Neuromarketing, das von viel Scharlatanerie geprägt ist. Sei’s drum. Controlling will beitragen, das Verhalten von Mitarbeitern mit den Unternehmenszielen in Übereinstimmung zu bringen. Dazu muss man etwas von Verhalten, Wahrnehmung und Motivation des Menschen verstehen. Den umfassendsten Ansatz dazu liefern derzeit die Neurobiologen. Wir forschen gemeinsam mit Deutschlands bestem Mann dafür, Prof. Gerhard Roth, und bringen das Gelernte in DeltaMaster ein.

Notation

Formale Vorschriften zur Vereinheitlichung des Berichtswesens. Unsere Konzepte sind am analytischen Reporting orientiert, weil sie vor allem mit → Grafischen Tabellen und automatischer → Navigation funktionieren sollen. In DeltaMaster haben grafische Elemente vor allem die Aufgabe, das Auge auf die Zahlen zu lenken, die einen zweiten Blick wert sind. Rolf Hicherts Konzepte gehen weiter und sind an Geschäftsberichten orientiert.

OLAP

Mehrdimensionale Speicherung von Daten (“Online Analytical Processing”), die schnelle Antworten für typische betriebswirtschaftliche Fragen erlaubt. Verschiedene Speicherkonzepte, Unterschiede vor allem für das Rückschreiben von Werten, wie man das für die → Planung braucht. Typischerweise werden aus einem ERP-System Daten extrahiert, aufbereitet, für Analysezwecke strukturiert und dann in einem oder mehreren “Würfeln” bereitgestellt. Ob → In-Memory-Datenbanken multidimensionales Datenhandling komfortabel abbilden können, ist derzeit offen. DeltaMaster kann auch relational, sein typisches Einsatzfeld ist aber Analyse, Planung und Reporting auf Basis von OLAP.

Onepager

Alles Wichtige auf einer Seite. Wünscht man sich angesichts des Überangebots an Information nicht nur als Manager. Oft mit → Tachos, von denen wir in der Management-Information wenig halten, deswegen auch als → Dashboard bezeichnet. In der praktischen Umsetzung voller Tücken, weil gilt: Auf einer Seite ist nicht auf einen Blick. Das Auge vergleicht unweigerlich, was nebeneinander steht (vgl. → Augenspanne). Onepager stellen aber auch Themen oder Grafiken ohne inneren Zusammenhang nebeneinander. Das verwirrt dann ungemein. Onepager, die man täglich sieht, dürfen komplizierter sein, weil man lernt, wo was zu finden ist. Onepager für den gelegentlichen Gebrauch hingegen sind von zu vielen verschiedenen Themen auf einer Seite schnell überfordert. Auf der sicheren Seite bleibt man im Berichtswesen mit dem Prinzip: ein Thema pro Seite. Umblättern und Themenwechsel fallen dann zusammen und das ist gut fürs Verstehen. In DeltaMaster kann man mit dem Modul “Kombi-Cockpit” Onepager aus den unterschiedlichsten Elementen bauen. Wir helfen dabei gerne mit unserer Erfahrung.

Ostereierparadoxon → Merkmale

Pfeile

Gängiges Symbol für Veränderung, einfach, aber auch vergröbernd. Versteht man schnell, man geheimst aber auch gerne mehr hinein, einen Trend nämlich. Bella hat das schon kritisiert. Wir finden es meist genauso verständlich und nützlicher, die Veränderung in Prozent hinzuschreiben. In DeltaMaster stehen Pfeile tatsächlich für Trends, die das System automatisch errechnet und in unterschiedlichen Neigungen des Pfeils ausdrückt.

Planung

Ausdruck unternehmerischen Willens bei aktiver Marktbearbeitung. DeltaMaster trägt zu einer Verzahnung von Analyse, Planung und Reporting bei, mit Funktionen wie Dateneingabe, „Splashing“, Wertweitergabe, Kommentaren u. Ä. Simple Workflow-Funktionen stellen vernünftige Teamarbeit und die richtige Reihenfolge der Planungsschritte sicher.

Portfolioanalyse

Segmentierung von Geschäftseinheiten, Produkten, Kunden, Vertriebsregionen o. Ä. nach zwei Kennzahlen, welche die X- bzw. Y-Achse einer Vierfeldmatrix bilden. Ursprünglich von der Boston Consulting Group mit relativem Marktanteil, relativem Marktwachstum und Normstrategien je Segment vorgeschlagen. Eines der betriebswirtschaftlichen Standardverfahren in DeltaMaster, ausgestattet mit vielen Extras für tiefergehende Analysen. Zum Beispiel kann man die Segmentierung als virtuelle Hierarchie speichern.

PowerPoint

Gängiges Format für die Präsentation von Berichten. Sehr starr, geringe → Auflösung, kein Scrollen, Verschieben oder Zoomen. Berichte und Daten sind eingefroren, dadurch keine unliebsamen Überraschungen während der Präsentation, aber hoher Aktualisierungsaufwand. Es gilt als sehr problematisch, wenn PowerPoint zum alleinigen, auch schriftlichen Berichtsformat wird. Beide Raumfährenabstürze der NASA werden mit der „Folienkultur“ in Verbindung gebracht. DeltaMaster nutzt PowerPoint als Ausgabeformat und kann die Aktualisierungsschwäche von PowerPoint mit eingebetteten Live-Berichten kurieren, die sich wie mit „F9“ neu berechnen lassen. Eigentlich empfehlen wir aber den Präsentationsmodus von DeltaMaster, weil dort auch interaktiv noch vieles möglich ist, was Spaß macht und das Publikum beeindruckt.

Präsentation

Praktischer Teil des Berichtswesens mit großer Verantwortung seitens des Präsentators. Berichte werden nicht nur für das Eigenstudium erstellt, sondern beinahe noch häufiger, um sie mündlich zu erläutern und meist per Beamer an die Wand zu „werfen“. Dazu werden sie typischerweise nach → PowerPoint exportiert, auch weil man bei der Präsentation vor Publikum seine Nerven schonen will. Jedoch: Beamer haben keine große Auflösung und PowerPoint hat ebenfalls Tücken. Mit dem Präsentationsmodus von DeltaMaster präsentiert es sich, wie man es von PowerPoint gewohnt ist – aber bei Zwischenfragen kann man, anders als bei PowerPoint, auch wieder interaktiv werden. Idealerweise hat man dazu einen → Großmonitor.

Proportionalitätsgesetz

Wichtiges Gesetz für → Diagramme. Längen- und Flächenunterschiede haben proportional zu den Wertunterschieden zu sein. Aufgrund des angeborenen → Zahlensinns unterstellt man Proportionalität und interpretiert Diagramme entsprechend. Gilt wegen der → Deutungspriorität für Kreis-, Flächen-, Säulen- und → Balkendiagramme anders als → Liniendiagramme.

Prozentgrößen

Durch Normierung auf 100 gleichnamig gemachte Werte. Begegnen uns als Margen, Quoten, Anteile. Wir sagen etwas ketzerisch „relativ ist relativ egal“ und warnen sogar davor, Tabellen nach Margen und Quoten statt nach Absolutwerten zu sortieren, die relativen Werte grafisch hervorzuheben oder gar nur sie zu zeigen und auf Absolutwerte zu verzichten. Margen und Quoten lenken zu oft den Blick auf Effekte mit geringer Relevanz, sprich kleiner Basis. Sie machen Dinge nur scheinbar vergleichbar. Das wiederum hängt mit ihrer Selbstbezüglichkeit zusammen. Etwas anders verhält es sich mit Anteilen, auch deswegen, weil man die Summe, auf die sie sich beziehen, meist kennt. In DeltaMaster lösen Grafische Tabellen einen Teil der Tücken elegant auf: Balken für absolute Werte zeigten die relative Bedeutung der Objekte zueinander, ohne dass es einer gesonderten Anteilsberechnung bedarf.

Punktbalken-, Punktsäulen-Diagramm

Neuerer Diagrammtyp, bestehend aus einer gepunkteten Linie und einem größeren Punkt, der den zu repräsentierenden Wert markiert. Erstmals von William Cleveland vorgeschlagen. Besonders raffiniert, weil die → Deutungspriorität hier den Abständen zwischen den Punkten und nicht dem Abstand zur Grundlinie gilt. Deswegen kann man sie wie Balken und Säulen einsetzen, darf sie aber → logarithmisch skalieren. Das wiederum löst das Problem der → Größenordnungsbrüche. Noch zu wenig verbreitet, wird unseres Wissens nur in DeltaMaster angeboten.

Radarcharts

Profildiagramm. Hingucker, aber schwer ablesbar. Je mehr Objekte man darstellen will, desto stärker überlagern sich Linien und desto schwieriger wird die Beschriftung. Bella findet sie deswegen noch schlimmer als → Mosaic Displays. Wie bei allen anderen Diagrammen auch, lässt sich dieselbe Information besser lesbar und für weitaus mehr Merkmale, als ein Radarchart bewältigen kann, in einer Grafischen Tabelle unterbringen.

Säulendiagramm

Häufige Form von → Diagrammen, geeignet vor allem für → zeitliche Entwicklungen. Im Unterschied zu → Linien ist dann die Periodizität auch bei sehr kleinen Säulen gut zu erkennen, deswegen unser präferiertes Format für → Sparklines in einer unterjährigen → Deckungsbeitragsrechnung. Für lange Zeitreihen und bei Werten, die von Periode zu Periode zunehmen und einen Trend ausbilden können, sind Liniendiagramme besser, weil sie → logarithmisch und über mehrere Reihen hinweg vergleichbar skaliert werden können. Da Schrift quer zu den schlanken Säulen verläuft, ist die Beschriftung oft schwierig. DeltaMaster kann Säulen in seine → Grafischen Tabellen integrieren und die Beschriftung senkrecht stellen.

Schwellen → Exception Reporting

Self-Service BI

Dezentral von Fachabteilungen verantwortete Data Marts und Applikationen für die Management-Information. Setzt ein intuitives Bedienkonzept voraus. DeltaMaster ist mehr als tauglich für Self-Service BI, jedoch halten wir es für eine Aufgabe des Managements, Kennzahlen und Ziele vorzugegeben, an denen sich die Organisation messen lässt. Dem kann zu viel „Selbstbedienung“ im Weg stehen, muss sie aber nicht.

Semantischer Zoom → Zoomen

Skalierung

Sammelbegriff für Maßstab und Skaleneinstellungen. Entscheidet über die Integrität einer Darstellung. Die jeweils richtige Skalierung hängt von der → Deutungspriorität ab. Bella hat alle wichtigen Regeln dazu aufgestellt: Säulen darf man weder Köpfe noch Füße abschneiden, Liniendiagramme brauchen bei großen Wertunterschieden eine logarithmische Skala, Säulen-Sparklines skaliert man besser zellweise, Balken meist spaltenweise usw. In DeltaMaster lässt sich die Skalierung fein steuern und hat robuste Startwerte.

Small Multiples

Kacheldarstellung, bei der die gleiche Tabelle oder das gleiche Diagramm für verschiedene Objekte wiederholt wird. Small Multiples rhythmisieren die Wahrnehmung. Es entsteht eine Blickroutine und die entlastet. Die ersten Small Multiples gab es schon zu Zeiten Galileis, Edward Tufte hat sie ausgegraben. DeltaMaster kann die Darstellungen beinahe jeder seiner vielen Analyseverfahren iterieren und als Small Multiple darstellen.

Spaltenköpfe

Oberste Zeile einer Tabelle und Spaltenbeschriftung. Von zentraler Bedeutung, weil die Anordnung über die Lese- und Denkfolge entscheidet. Gegenstand von → Berichtsregeln. Gut gemacht, wenn Lese- und Denkfolge übereinstimmen und das Auge nicht hin- und herspringen muss. In DeltaMaster haben wir die Spaltenköpfe mit → Templates standardisiert.

Sparklines

Diagramme in Wortgröße. Manchmal auch Microchart, Schwunglinie oder Wortgrafik genannt. Als → Liniendiagramm erstmals von Edward Tufte vorgeschlagen. Beschriftet wird nur der letzte Punkt. Das genügt, um den Verlauf davor zu verstehen. Von uns stammt u. a. die erste Software für Sparklines. Sparklines integrieren die Zeit in → Grafische Tabellen. Damit nehmen Aussagekraft und Informationsdichte enorm zu. DeltaMaster ist ein Pionierprodukt in Sachen Sparklines und bietet einige patentierte und enorm wichtige Details für den richtigen Umgang mit diesem neuen Diagrammformat.

Spreadmarts → Excel

Symbole

Bildobjekte, die ohne Beschriftung verstanden werden. Große Bedeutung für Leitsysteme, z. B. an Flughäfen. In der aktuellen Management-Information spielen sie vor allem als → Icons bei der Systembedienung eine Rolle. In der Informationsgrafik kritisiert Bella viele geschmacklose Ausrutscher. „Selten zum Wohle sind Symbole“, unkt sie deswegen. Otto Neurath hat in den 1920er Jahren Pionierarbeit auf dem Gebiet der Bildstatistik geleistet. DeltaMaster kann Symbole in Zellen anzeigen und damit kleinere Anzahlen bildhaft darstellen.

Nicolas Bissantz

Diagramme im Management

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