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Die Rangfolge ist der iPod des Datenanalysten

Am liebsten wäre jeder gerne der Hersteller des iPod. Er ist weiß, er ist einfach, Beckham hat ihn, seine Frau auch. Er ist das Lieblingsbeispiel im La Paloma manchen Beraters. Alle sind fasziniert. Ich auch. John Maeda sowieso. Der hat ein ganzes Buch über Einfachheit geschrieben und darüber, wie wichtig, aber auch anstrengend es ist, Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher zu machen. Was übrigens auch Einstein so wollte.

Für den Umgang mit Daten wünscht man sich einen analytischen iPod. Ich finde, den gibt es schon. Es ist die Rangfolge. Um das zu beleuchten, nehmen wir uns nichts Geringeres zur Hand als die Liste der Formel 1-Weltmeister.

Fernando Alonso (2), Mario Andretti (1), Alberto Ascari (2), Jack Brabham (3), Jim Clark (2), Juan-Manuel Fangio (5), Giuseppe Farina (1), Emerson Fittipaldi (2), Mika Häkkinen (2), Mike Hawthorn (1), Damon Hill (1), Phil Hill (1), Graham Hill (2), Denny Hulme (1), James Hunt (1), Alan Jones (1), Niki Lauda (3), Nigel Mansell (1), Nelson Piquet (3), Alain Prost (4), Jochen Rindt (1), Keke Rosberg (1), Jody Scheckter (1), Michael Schumacher (7), Ayrton Senna (3), Jackie Stewart (3), John Surtees (1), Jacques Villeneuve (1)

Mancher wird wissen, dass Michael Schumacher die Liste mit sieben Titeln anführt und seinerzeit ganz schön gerührt war (und wir mit ihm), als er zur Nummer zwei, dem Argentinier Juan Manuel Fangio, aufschloss, der es auf fünf Titel gebracht hat. A propos Argentinien: Da gab es doch noch mehr erfolgreiche Südamerikaner, nämlich Nelson Piquet und Ayrton Senna mit jeweils drei und Emerson Fittipaldi mit zwei Titeln. Drei Titel haben noch mehr geschafft: Jack Brabham, Jackie Stewart und Niki Lauda und davor liegt noch Alain Prost mit vier Titeln.

Man sieht, mithilfe von Rangfolgen stellen wir Dinge bewertend gegenüber: Sind sie alle gleich oder ist eines größer, kleiner, besser oder schlechter als das andere? Man trennt die Spreu vom Weizen. Man erkennt, was bedeutsam und was weniger bedeutsam für einen Sachverhalt ist. Das ergibt sich schon aus der Reihenfolge. Im betrieblichen Umfeld ist bereits das eine große Erleichterung. Ständig gilt es, Entscheidungen über die Verwendung der knappen Ressourcen zu treffen. Die Listung von Objekten gibt dabei Orientierung. Sie beantwortet die Frage, ob Aufmerksamkeit und Bedeutung zusammen passen. Wird über das Objekt Nr. 234 auf der Liste lang und breit in großer Runde diskutiert, kann das ein Beispiel sein, bei dem Aufmerksamkeit und Bedeutung auseinander klaffen.

Viel ist in den Abständen der gereihten Objekte zu erkennen. Michael Schumacher liegt sehr deutlich an der Spitze. Den Weltmeistertitel zu gewinnen, bedeutet konstant hohe Leistung von Team und Fahrer über eine ganze Saison. Schon die fünf Titel von Fangio waren lange Zeit nicht zu schlagen.

Drei Titel zu gewinnen, gelingt hingegen öfter. Es gibt eine große Zahl von Fahrern, die den Titel nur einmal holen konnten. Die drei Besten aber haben sich 16 der bisher 57 Titel geholt. Damit nehmen wir intuitiv eine Bewertung der Verteilung der Werte vor und wir beobachten eine Wertkonzentration. Mit bloßem Auge und ohne dass wir eine statistische Verteilungsanalyse bemühen müssten.

Die Zahl der Weltmeistertitel ist nicht das einzige Kriterium, nach dem wir die Formel-1-Heroen listen können. Michael Schumacher stand übrigens auch am häufigsten auf Startplatz 1 und hat die meisten Rennen gewonnen. Wir erweitern unser gedankliches Analyseinstrumentarium damit um den Wechsel der Perspektive.

Die Bedienung einer Sache muss es zulassen, dass wir auf die eigentliche Aufgabe konzentriert bleiben können. Ist die Bedienung zu schwierig, verlieren wir das Ziel aus den Augen, weil sich unsere Aufmerksamkeit von der Aufgabe auf die Bedienung verschiebt. Am Ende wissen wir gar nicht mehr, was wir wollten. Der iPod macht es uns leicht, uns auf die Musik zu konzentrieren. Einen Titel anzuwählen ist einfach. Eine Reihenfolge herzustellen, ist ebenso einfach, und dann können wir in Ruhe darüber nachdenken, was alles in ihr steckt. Und wenn man will, kann man dabei Musik hören.

Nicolas Bissantz

Diagramme im Management

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