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Land vermessen ist kein Controlling

Informationen räumlich darzustellen geht schnell schief. Unser Auge ist leicht manipulierbar. Wer korrekt berichten will, muss wissen womit.

Die Schwierigkeiten geografischer Darstellungen von Geschäftszahlen sind bekannt: Besonders die unterschiedliche Fläche der dargestellten Länder, Bezirke usw. verführt das Auge zu dem Schluss, dass die größte Fläche auch die wichtigste ist.

Schöne Beispiele hierzu zeigt Matthew Ericson (Deputy Graphics Director, The New York Times) anhand der letzten US-Präsidentenwahlen 2004*. In der üblichen Staaten-Darstellung der USA sieht man, dass Bush insbesondere in den Flächenstaaten Rückhalt hatte. Kerry konnte die Wähler an den Küsten und an den Großen Seen gewinnen. Das Wahlverfahren sieht vor, dass jeder Staat abhängig von der Bevölkerung eine Anzahl von Wahlmännern (Electoral Votes) stellt. Eine Karte, die diese Electoral Votes als Fläche wiedergibt, zeigt einen weitaus engeren Ausgang der Wahl.



Quelle: New York Times, zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Wegen dieser Schwierigkeiten wird mitunter so vorgegangen wie in der dritten Karte. Kreise zeigen die Größenverhältnisse, die Karte dient nur der Ortung. Dargestellt sind die absoluten Stimmenüberhänge des jeweils siegreichen Präsidentenkandidaten je County. Die Bevölkerungsdichte ist damit indirekt ebenfalls sichtbar. In dünn besiedelten Gebieten kann es absolut nur geringe Überhänge geben. Kerry dominiert die dicht besiedelten Metropolen, Bush ist in den ländlichen, dünner besiedelten Gebieten erfolgreich.


Ausschnitt aus der New York Times, zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Kreisflächen sind generell nur schwer vergleichbar. Zudem kommt es zu unschönen Überlagerungen. So anschaulich Landkarten sind, so schwer ist es, analytisch einwandfreie Darstellungen damit zu erzeugen.

* The 2004 Elections: The Electoral Map; Red and Blue, the Divided Electorate, in All Its Shades, Published: November 4, 2004, The New York Times, Kartendarstellungen: Matthew Ericson, Deputy Graphics Director, The New York Times, weitere faszinierende Beispiele zum Thema hier.

Nicolas Bissantz

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