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Forderungsmonitor: eins, zwei, fertig.

Die Überwachung der Zahlungsfähigkeit ist ein heiliger, aber nicht der einzige Zweck des Liquiditätsmanagements. Bei der Dr. Zwissler Holding ist der Forderungsmonitor Teil eines „Lean Controlling“ und unterstützt zuerst den Vertrieb. Er gehört zu den Bissantz ERP Solutions, mit denen wir schlüsselfertiges Business Intelligence realisieren. Wie darin betriebs-, finanz- und absatzwirtschaftliches Denken und Handeln ineinandergreifen und sich ergänzen, ist besonders faszinierend. Ich sprach darüber mit Frau Dr. Ulrike Neubauer, der Vorstands­vorsitzenden und CFO von Zwissler.

Business-Intelligence-Anwendungen sind über Branchen und Funktionen hinweg ähnlicher, als die Unterschiede in Geschäftsmodellen, Produkten, Leistungen oder der Organisation es nahelegen würden. Betriebswirte wissen das und haben seit jeher allgemein anwendbare Controlling-Instrumente entwickelt. Zu denen gehören die bekannten Methoden für die Kennzahlsteuerung, Ergebnisrechnung und Rechnungslegung sowie Informationskataloge für typische Maßnahmen und Entscheidungen. Die Wirtschaftsinformatik hat die Vorschriften für Abbildung und Umsetzung in Datenbanken und Anwendungssoftware ergänzt.

Es ist daher nicht notwendig, das Rad immer wieder neu zu erfinden. Im Gegenteil sind Workshops, in denen eine BI-Anwendung kreativ per „Brainstorming“ entwickelt werden soll, ein Hinweis auf Unkenntnis der Vorarbeiten von Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik.

Ein Grund dafür könnte sein: Fachanwender sind frustriert, wie komplex sich die Abbildung eigentlich selbstverständlicher Anforderungen durch Software gestaltet. Die IT achtet zuallererst auf Stabilität und Sicherheit von Infrastruktur. Man spricht nicht dieselbe Sprache. Das eröffnet Spielräume für Beratung jeder Art, auch solche von zweifelhafter Qualität. Der Einsatz von IT nimmt zu, der Fachkräftemangel auch, die Nachfrage nach qualifizierter Beratung übersteigt das Angebot.

Umso mehr freue ich mich, wenn unser Streben nach Vorfertigung von BI-Anwendungen als Ersatz von überflüssiger Beratung erkannt wird. Mein aktuell liebstes Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit der Dr. Zwissler Holding, wo es darum geht, die Vision eines „Lean Controlling“ einzulösen. Im Oktober werden wir in einem Webinar darüber berichten, wie unsere ERP Solutions für einen Blitzstart und den rasanten weiteren Ausbau des Business Intelligence rund um die bestehende SAP-Installation sorgten.

Über Beiträge unserer ERP Solutions zum „Lean Controlling“ bei der Dr. Zwissler Holding sprach ich mit Frau Dr. Ulrike Neubauer, der Vorstands­vorsitzenden und CFO, am Beispiel unseres Forderungsmonitors.

Dr. Ulrike Neubauer, Vorstandsvorsitzende und CFO bei der Dr. Zwissler Holding, Bei der Dr. Zwissler Holding, hat mit Bissantz den Forderungsmonitor als Teil eines „Lean Controllings“ umgesetzt und unterstützt damit den Vertrieb.

Dr. Ulrike Neubauer, Vorstands­vorsitzende und CFO bei der Dr. Zwissler Holding

 

Nicolas Bissantz (NB): Liebe Frau Neubauer, unser erstes Thema ist der sogenannte „Forderungsmonitor“: Ihr SAP-System wird dreimal täglich mit Bankdaten aktualisiert, diese werden mit dem Forderungsbestand abgeglichen und anschließend die daraus abgeleiteten Kennzahlen auf das Bissantz DashBoard gespielt. Die Dr.-Zwissler-Gruppe agiert erfolgreich, es ging Ihnen nicht um die Überwachung der Zahlungsfähigkeit, sondern um einen Beitrag zu Ihrem Konzept des „Lean Controlling“.

Ulrike Neubauer (UN): Controlling ist nur dann ein Steuerungsinstrument nach vorn, wenn es alle und täglich so auf Schwachstellen in den Prozessen hinweist, dass jeder, der kann, einen Beitrag zu ihrer Behebung leistet. Bei Forderungen denkt man zuerst an Buchhaltung und Mahnwesen. Dafür haben wir andere Instrumente. Ein Forderungsmonitor in „Quasi-Realtime“ hilft uns bei jedem vertrieblichen Gespräch.

NB: Der Vertrieb hat nicht nur den Ehrgeiz, für Umsatz, sondern auch für die Einzahlungen zu sorgen?

UN: Den Forderungsmonitor bekommen alle Vertriebsverantwortlichen und wir nutzen alle seine Perspektiven – neben Debitor, Produktlinie, Fälligkeits- und Mahnstufen und Belegart (zum Beispiel Rechnung oder Gutschrift) auch die „Line Items“, also die Rechnungspositionen. So weiß der Vertrieb im Gespräch genau, welche Rechnungen noch offen sind, und kann das kommunizieren.

NB: Der Vertrieb bekommt damit eine Handlungsliste nach dem Motto „welche Forderungen sind bei meinen Kunden überfällig und wie lange“?

UN: Steuerung mit Controlling funktioniert nur, wenn ich Erwartungen an die Zahlen knüpfe. Die Liste der offenen Posten ist eine Agenda fürs Gespräch mit den Kunden und selbstverständlich ein Verhandlungsargument.

NB: Das übergeordnete Thema des Forderungsmonitors ist das Working Capital. Vereinfacht ausgedrückt: Bestände plus Forderungen minus Verbindlichkeiten.

UN: Ja, denn aus CFO-Perspektive ist klar: Die Verringerung des Working Capital reduziert die Finanzierungskosten und die wirken aufs Ergebnis.

NB: Als CFO und Vorstands­vorsitzende in einer Person können Sie dem Vertrieb Impulse geben, die anderenorts ein ressortübergreifendes Verständnis voraussetzen, und Finanzierungskosten bleiben auch in Zeiten von Negativzinsen ein Thema für das EBIT.

UN: So ist es. Wir versuchen auf allen Ebenen des Unternehmens solche Zusammenhänge klarzumachen und lassen uns dafür auch Incentives zum Beispiel in der Produktion einfallen, die eine Verringerung der Fehlerquote bewirken.

NB: Der andere wichtige Summand im Working Capital sind die Bestände. Ihre Prioritätenliste orientiert sich am Einfluss auf den EBIT und hat mit der Kostenstruktur zu tun.

UN: Bei einem Hersteller von hochspezialisierten Textilien werden die Deckungsbeiträge von den Materialkosten dominiert. Falsche Bevorratung, Langsamläufer und Rückstände schieben Kapital vor sich her, das ich finanzieren muss, weil es sich nicht umschlägt.

NB: Die dazu nötigen SAP-Tabellen sind über die ERP Solutions schon angebunden. Ich bin gespannt auf Ihr Feedback!

Nicolas Bissantz

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