Wie jeder paarweise gebundene Mensch weiß, leben Diskussionen vom richtigen sprachlichen Einstieg („Genau wie Deine Mutter“). Das ist in der IT-Industrie nicht anders. Dort allerdings muss die Sache neu oder vermeintlich neu sein. Ebenso wichtig ist der richtige Begriff. Übersetzungen ins Deutsche sind dabei zu meiden. Nicht jeder scheitert dabei so kläglich wie ich: Google findet 1.310.000 deutsche Seiten für „Data Mining“ und 846 für meinen Favoriten „Datenmustererkennung“*.
Derzeit zu empfehlen ist „irgendwas Zweipunktnull“, wie Dietmar Köthner es formulierte. Web 2.0 gibt es schon. Business Intelligence 2.0 auch. SOA 2.0 ist auch schon weg, genauso wie Golf GTI 2.0. Köthner meint, BI 2.0 käme von mir. Ach nee, lieber nicht. Als ich Nigel Pendse fragte, ob er etwas dazu sagen wolle, winkte der nur ab. BI gäbe es schon seit 1990, eigentlich schon seit den 70ern, wenn auch unter anderem Namen. Wenn überhaupt, dann wären wir doch jetzt wohl bei BI 7.0. Er hat noch andere bemerkenswerte Dinge gesagt. Ein paar davon finden sich in seinem hörenswerten Podcast.
* Quellen:
Nicolas Bissantz, Jürgen Hagedorn: Data Mining (Datenmustererkennung), WIRTSCHAFTSINFORMATIK 5/1993, S. 481-487.
Nicolas Bissantz: CLUSMIN – Ein Beitrag zur Analyse von Daten des Ergebniscontrollings mit Datenmustererkennung (Data Mining). Dissertation, Nürnberg 1996.
Jürgen Hagedorn, Nicolas Bissantz, Peter Mertens: Data Mining (Datenmustererkennung): Stand der Forschung und Entwicklung, WIRTSCHAFTSINFORMATIK 6/1997, S. 601-612.