Was machen wir mit dem gewonnenen Platz, wenn unsere Darstellungen immer kompakter werden? Das haben wir uns letzte Woche schon gefragt und eine erste Antwort gegeben. Hier kommt die zweite: Wir werden schlauer.
Eine typische Businessgrafik, wie sie täglich millionenfach im Controlling erzeugt wird. Sie ist einigermaßen gelungen. Sie verzichtet auf unnötige Farben; Werte und Beschriftung sind am richtigen Platz. Die Skala könnte noch weg, die Zeitbezeichner könnten weniger redundant sein.
Trotzdem sagt sie nicht viel. Wir wissen, dass der letzte Werte deutlich unter den Spitzenwerten von Oktober und November liegt und dass es zuletzt mehr runter als rauf ging. Ich finde, das bisschen Erkenntnis passt auch auf weniger Papier.
Wird die Darstellung kleiner, dann wird der beobachtete Zeitraum schnell länger, und siehe da, wir lernen, dass das Auf und Ab einem Rhythmus folgt. Kaum zu glauben, aber wahr: Weil die Grafik kleiner wurde, lernen wir mehr. Warum ist das so? Wir können das am besten verstehen und überblicken, was wir innerhalb der Augenspanne sehen können. Für Informationen, die wir durch Hin- und Herblättern aufnehmen müssen, ist unser Gehirn nicht gebaut.
Der gewonnene Platz steht uns jetzt für die Integration weiterer Vergleiche zur Verfügung. Wir können überprüfen, ob die Entwicklung der Produktgruppe Precisio mit der anderer Produktgruppen vergleichbar ist. Oder wir können weitere Perspektiven anbieten oder vorhandene detaillieren. All das ist ein Ergebnis der Erhöhung von Auflösung.
Gegenüber der Ausgangsgrafik mit 8 Werten liefert unsere Darstellung jetzt 576 Datenpunkte. Es ist wie beim Autofahren: Es gibt nichts schöneres als Hubraum, außer noch mehr Hubraum. Es gibt nichts schöneres als Informationsdichte, außer noch mehr Informationsdichte.