Stapelgrafiken, Torten- und Flächencharts sind ebenso verbreitet wie sinnlos. Das gilt für das Managementreporting genauso wie für Präsentationen und Massenmedien. Balken helfen dagegen – wenn sie Abweichungen zeigen statt Rohdaten.
Argumente gegen das Stapeln und eine neue Alternative hatten wir hier schon. Eine erste wichtige Maßnahme gegen die Hochstapelei ist das Entstapeln der Daten:
Schon mal besser: Entstapelte Stapelgrafik
Das ist ein Fortschritt, aber man ist noch nicht zufrieden. Warum? Den Vergleich je Land können wir mit sogenannten Referenzbalken verbessern. Der Vergleich der Preise, Kosten und Steuern über die Länder hinweg ist aber auch damit noch nicht optimal.
Wir vergleichen, indem unser Auge die Unterschiede in den Balkenlängen prüft. Genau diesen Unterschieden aber widmet meine erste Darstellung die geringste Anzahl an Pixeln. Ein viel größerer Anteil an Pixeln wird für das Aufmalen des immer gleichen Minimums aufgewendet. So kommen die gleichen 97 Pixel für den Wert 126 in der Spalte Zapfsäule in allen 10 Zeilen vor. Jedoch: Die Lesbarkeit einer Grafik ist umso höher, je mehr Pixel uns zur Abbildung von Ungleichem zur Verfügung stehen.
Naivere Zeitgenossen und die Entwickler von Excel verführt das zu der Annahme, man dürfe die Achse abschneiden und damit die Unterschiede betonen. Man darf es nicht!
Was man darf und sogar muss, ist, sich zu entscheiden, was man eigentlich zeigen will. Bei Vergleichen ist das selten der rohe, unbehauene Datenwert, den die Statistik hergibt. Vielmehr wollen wir zeigen, ob und wie sehr die Daten von unserer Erwartung, vom Durchschnitt, vom Gewohnten, vom Üblichen, vom Typischen abweichen.
Die Referenz dazu ist die Vergangenheit, ein Minimum, ein Maximum oder ein Durchschnitt. Daher liegen wir richtig, wenn wir zuallererst einmal die Abweichung vom Durchschnitt errechnen und von dort aus weiterdenken:
Ich finde, damit ist eine gute Lösung für die Daten oben gefunden. Wir lernen also: Rohdaten zeigen ist keine Analyse. Vergleichen heißt Abweichungen zeigen.