Renaissance tabellarischen Designs: Grafische Tabellen
Bilder sagen mehr als Tausend Worte. Dieser schöne Satz handelt von der Magie der Bilder. Nichts vermag uns Augenmenschen mehr in den Bann zu ziehen, nichts kann Eindrücke so eindringlich vermitteln wie ein gutes Bild.
Diesen Umstand versucht man sich auch für die Vermittlung von betriebswirtschaftlichen Zahlen zunutze zu machen. Mit Bildern sind dann Businessgrafiken gemeint. In Konkurrenz dazu steht allerdings nicht das Wort. Niemand käme ernsthaft auf die Idee einen Umsatzverlauf verbal statt grafisch beschreiben zu wollen. Vielmehr scheinen die Businessgrafiken der natürliche Feind tabellarischer Darstellungen geworden zu sein. Und vielerorts scheint die Maxime zu gelten: Eine Grafik sagt mehr als Tausend Tabellen.
Gutes Informationsdesign verlangt nach hoher Informationsdichte. Je mehr Informationen wir überblicken können, desto leichter gelingt uns analytisches Denken. Die herkömmlichen Businessgrafiken sind jedoch wahre Pixelfresser. Das bedingt ihr Prinzip.
Eine Businessgrafik repräsentiert Zahlen mit Hilfe von Linien oder Flächen. Die Fläche, die eine Zahl beschreibt, konsumiert dabei in aller Regel mehr Platz als die entsprechende Zahl selbst. Zudem wollen meist noch Achsenbeschriftungen und Legenden untergebracht sein.
Auf derselben Fläche bringt eine Tabelle ein Vielfaches an Informationen unter. In meinem Beispiel zeigt die grafische Darstellung eines Deckungsbeitragsschemas sieben Werte in Zahlen- und Balkendarstellung. Die gleich große Tabelle enthält 28 Zahlenwerte.
Dennoch wollen wir auf grafische Mittel für die Veranschaulichung von Zahlen nicht verzichten. Sie liefern dem Auge eine unvergleichlich schnelle Orientierung. Wertveränderungen und Verhältnisse werden weitaus schneller transportiert.
Will man das Informationsdesign für die Darstellung von Geschäftszahlen weiterentwickeln, kommt es folglich darauf an, die Stärken von Grafiken und Tabellen zu vereinen.
Ein probates Mittel dazu sind Sparklines und Zellbalkengrafiken.
Obwohl die Tabelle nur um etwa eineinhalb Spalten in der Breite zunimmt, lässt sich in diesem Beispiel das grafische Äquivalent von sieben Zeitreihen und einer kompletten Abweichungsgrafik in die Tabelle integrieren.